Älteste Feuerwehr im Landkreis
Die Freiwillige Feuerwehr Plattling ist die älteste Feuerwehr im Landkreis.
Bereits 1863 schlossen sich hier Freiwillige zusammen um geordnet den großen Feuersbrünsten Parole zu bieten. Durch die geographische Lage wurde die Feuerwehr der Stadt Plattling schon immer zu überörtlichen Brandeinsätzen gerufen. Während der Kriegszeiten war die FF Plattling dem "ISAR-Löschzug" unterstellt und musste sogar in München den Brandschutz gewährleisten.
Als Eisenbahnerstadt war Plattling bis in die 70er Jahre bekannt. Ein großer Rangierbahnhof und ein Ausbesserungswerk prägten einen Teil der Stadt und stellten zahlreiche Arbeitsplätze zur Verfügung. Eine eigene Bundesbahnwerksfeuerwehr stellte auf dem Betriebsgelände und dem Bahnhof den Brandschutz sicher. Durch die zunehmende Elektrifizierung der Bahn wurde das Bundesbahnbetriebswerk immer mehr verkleinert und Ende der 70er Jahre aufgelöst. Die FFW-Plattling muss seit dieser Zeit den Brandschutz auf dem Bahngelände mit übernehmen.
Zeitgleich mit der Schließung des Betriebswerks erstellte Plattling im Norden der Stadt die Infrastruktur für ein großes Industrie- und Gewerbegebiet. Durch die laufende Ansiedelung von Industrie und Handel entstand im Laufe der Zeit das größte zusammenhängende Industriegebiet im Landkreis Deggendorf.
Der Schutzbereich der FFW-Plattling umfasst folgende Produktionssparten:
Papierverarbeitung, Papierproduktion, Wellpappeproduktion, Heizkörper- und Duschenproduktion, Produktion von KFZ-Kunststofformteilen, Kunststoff-, Papier- und Holzrecycling, Schrederanlage für Rinden- und Holzabfälle, Isolierglasherstellung, Speditionen sowie Lackierereien.
Bereits 1972 erkannte die Stadt Plattling die zunehmende Bedeutung des Brandschutzes in der Isarstadt. Es wurden die Weichen für ein neues Gerätehaus gestellt, der Fuhrpark durch eine DLK 23/12 erweitert und es konnte die Einweihung des neuen Gerätehauses 1981 mit der In-dienststellung eines neuen LF16/8 gefeiert werden. Durch die rasante Entwicklung des Industriegebietes musste das Gerätehaus bereits 1988 um 4 Garagen erweitert werden. Die Ansiedelung großer papierverarbeitender Industriebetriebe machten die zusätzliche Beschaffung eines Tanklöschfahrzeuges TLF24/50, eines Rüstwagens RW2 und eines Versorgungslastwagens notwendig.
Das Einsatzgebiet der FFW-Plattling zu dem sie ab Alarmstufe 2 bzw. 5 alarmiert wird umfasst ca ¼ des Landkreises. Ca. 50 Kilometer Bahnline, der Rangierbahnhof Plattling, ca. 35 Kilometer Autobahn und 20 Kilometer Flusslauf der Isar sind als sonstige Objekte der Stützpunktwehr Plattling zugeordnet.
Verein unterstützt Organisation
Die gute Zusammenarbeit der Feuerwehr mit den Plattlinger Industriebetrieben hat positive Auswirkungen auf die Finanzlage des Vereins Freiwillige Feuerwehr Plattling. Zahlreiche Betriebe sind fördernde Mitglieder oder für Sonderwünsche der Feuerwehr sehr aufgeschlossen. Diese Geldmittel werden satzungsgemäß für die Verbesserung des Brandschutzes verwendet. So konnte in den letzten Jahren die persönliche Schutzausrüstung durch die Beschaffung von NOMEX-Schutzjacken, NOMEX-Schutzhandschuhen, Haix Lederstiefel und neuen Schutzhelmen wesentlich verbessert werden.
Die Erlöse aus Parkplatz- und Sicherheitswachen sowie an der aktiven Teilnahme am Nibelungenfest und historischem Markt fliesen ebenfalls in die Kasse des Vereins.
Dank der tatkräftigen Mithilfe dieser Mannschaft ist der Verein immer wieder in der Lage, die Organisation Feuerwehr finanziell zu unterstützen und die Beschaffung von Sonderausrüstung zu ermöglichen. Erwähnenswert ist auch die gute Zusammenarbeit der Feuerwehr mit den Arbeitgebern der aktiven Mannschaft. Nur durch dieses „Miteinander“ ist es möglich, die vielen Einsätze auf freiwilliger Basis zu bewältigen.
Die Geschichte der Feuerwehr Plattling von 1863 - 2013
Bis zur Gründung
Die Feuerwehr wie wir sie heute kennen war lange keine Selbstverständlichkeit. Erst in der 1493 erlassenen Marktordnung finden sich zum ersten Mal Bestimmungen über die Haltung und Ordnung bei Feuersbrünsten und die Vornahme einer Feuerbeschau. Weitere Bestimmungen finden sich in der am 30. März 1791 erschienenen ersten „churfürstlichen Feuerordnung“. In 141 Paragraphen wurde die Feuersicherheit, Feuermeldung und Feuerbekämpfung geregelt. Besonders interessant sind die enthaltenen normierten Strafen bei Nachlässigkeiten, die je nach Stand und Vermögen unterschiedlich ausfielen. Von Geldstrafen über körperliche Züchtigung bis hin zu Absetzung von Ämtern und Ehrenstellen wurden Vergehen unterschiedlicher Schwere bestraft. 1822 wurde diese Verordnung dann durch die Lokal-Feuerordnung des Marktes Plattling ersetzt. Zu dieser Zeit besaß Plattling eine große und eine kleine Wasserspritze, 2 doppelte und 6 einfache Feuerleitern, 7 Hacken sowie 46 Wassereimer. Jeder einzelne Bürger hatte im Brandfall eine bestimmte Aufgabe, wie z.B. reitender Bote, Bespannung der Spritzen, Arbeiten an den Löschgeräten, Fahrer der Leiter- und Fässerwagen oder aber auch um einfach nur Wasser zu tragen. Die verschiedenen Abteilungen wurden von Brandcommissären unter dem Oberbefehl des Bürgermeisters geleitet. Nur gemeinsam konnten sie so die Großbrände unter Kontrolle bringen.
In diese Zeit fielen auch das Verbot der Benutzung von Spanlichtern in Ställen, Scheunen und Häusern sowie die Bestimmung, dass kein Haus mehr als 15 Klafter Brennholz aufstapeln durfte. Nach dem damals geltenden Strafgesetzbuch für das Bayerland lag auf Brandstiftung mit erschwerenden Umständen sogar die Todesstrafe, mindestens aber Kettenstrafe und Zuchthaus nicht unter 16 Jahren. Inbrandsteckung von Wäldern wurde mit 8 bis 12 Jahren Zuchthaus bestraft. Im Jahr 1859 war der Bestand an Löschgeräten noch ziemlich derselbe wie 1822. Lediglich die Anzahl der Spritzen wurde im Jahr 1859 um eine, durch Kupferschmiedemeister Weber in Deggendorf gefertigte Spritze, vermehrt. Die Feuereimer sollten in diesem Jahr auf 133 gebracht werden, weshalb in einer Ortsbestimmung erlassen wurde, dass jeder neue Bürger einen Feuereimer anzuschaffen hatte.
1863
Im Jahr 1866 wurde die Bestimmung geändert, fortan sollten Feuereimer mit den Bürgerrechtsgebühren über die Kommunalkasse gekauft werden, die Verordnung wurde später ganz fallengelassen. Die erste Freiwillige Feuerwehr Bayerns wurde am 9. Januar 1849 in Augsburg gegründet.
Im Jahr 1860 gab es in Niederbayern solche Wehren bereits in Landshut, Passau und Straubing. Zwei Jahre später wurde in Eichendorf die Gründung einer solchen Wehr in die Wege geleitet. Ende 1862 ging man nun auch in Plattling daran einen Turnverein zu gründen, der zugleich Hilfe für den Nächsten bei Feuergefahr bieten sollte.
Am 8. September wurde der „Turnfeuerwehr-Verein Plattling“ gegründet. Die Namen der 32 Gründungsmitglieder die sich ohne Zaudern und Zagen freiwillig in den Dienst der Nächstenliebe gestellt haben sind auch heute nicht vergessen:
--1. Vorstand Ludwig Dünkelmeyer, Veterinär-Praktikant
--2. Vorstand G. A. Mayer, Handelsmann
--Kassier Anton Clemente, Handelsmann
--Schriftführer Josef M. Steiner, Handelsmann
--Johann Birkmann, Restaurateur
--J. Mayr, Drechslermeister
--Karl Anweg, Spengler
--Georg Ammerer, Metzgersohn
--Georg Scherzer, Bäcker
--Wilhelm Wagner, Expeditionsgehilfe
--Johann Schedlbauer, Handelsmann
--Karl Doppler, Schneidersohn
--Nepomuk Mühlbauer, Schlosser
--Johann Putz, Metzger
--Heinrich Müller, Seifensieder
--Ludwig Friedl, Schmiedsohn
--Franz Frisch, Schlosser
--Wilhelm Waldherr, Schmied
--Nepomuk Weichhart, Schuhmacher
--Johann B. Penzkofer, Müller
--B. Pleintinger, Wachszieher
--Xaver Winter, Goldarbeiter
--Josef Dirnberger, Maler
--B. Baumann, Sattler
--Anton Hofmann, Schuhmacher
--Ch. Pfau, Bürstenmacher
--M. Eder, Tischler
--Josef Wagner, Bäcker
--Schmidbauer, Maurer
--Anton Liebl, Bäcker
--Franz Moser, Maurer
--Müller, Bahnhofsarbeiter
Der um die Gründung sehr verdiente 1. Vorstand Dünkelmeyer zog am 15. Oktober von hier weg, woraufhin der Produkthändler Harlander das Amt übernahm. In einer Verfügung des Marktmagistrates vom 24. September wird die Vereinigung einer Freiwilligen Feuerwehr mit dem Turnverein begrüßt und lobend anerkannt. Am 10. November wurde der Marktverwaltung gemeldet dass der Verein die Brandbekämpfung übernehmen kann. Alarmiert durch einen Trompeter trafen sich die Männer im Brandfall beim Haus des Vorstandes, woraufhin sie sich „in corpore“ zum Brandplatz begaben.
1864
Am 18. März wurde von der Marktvertretung die Überlassung der Marktlöschmaschine samt den beiden Schläuchen sowie ein paar Leitern für die ausschließliche Benutzung durch die Turnfeuerwehr erbeten. Die Frauen von Plattling, allen voran Frau Marktschreiber Herold, stifteten eine von ihnen selbst gefertigte Fahne und übergaben diese feierlich am 31. Juli an die Turnfeuerwehr. Herr Michael Steiner wurde zum ersten Feuerlöschrequisitenmeister ernannt. Die Münchener-Aachener Feuerversicherungsgesellschaft schenkte in diesem Jahr dem Markt Plattling eine Druckspritze, erbaut von Spritzenfabrikant Kirchmaier. Durch die leichte Bauart und der einfacheren Bedienungsweise stellte sie einen bedeutenden Fortschritt gegenüber den alten schwerfälligen Marktspritzen dar. Die Feuerwehr besaß zu dieser Zeit 1 Requisitenwagen, 1 Drahtleiter, 2 Dachleitern, 6 Hakenleitern, 1 Gesimbsbock, 1 Rollenbaum, 1 Rettungsschlauch sowie 21 Sturmhauben (Helme), 10 Kappen (Dienstmützen), 25 Jacken (Dienstjacken), 25 Rettungsleinen und 29 Gurte mit Beilen. An Turngeräten standen 2 Barren, 1 Klettergerüst, 2 Schwungleinen und 1 Schwebebaum zur Verfügung. Durch Theatervorführungen und Turnübungen bei festlichen Anlässen versuchte der Verein damals die noch recht bescheidenen Einnahmen zu erhöhen. In diesem Jahr kam es zu 3 Brandeinsätzen.
1865
Da es zu dieser Zeit erst wenige Feuerwehren gab, rückte die Freiwillige Turnfeuerwehr ab dem 29. März auch zu Bränden in der Umgebung aus, nicht selten bis zu einer Entfernung von 5 bis 6 Stunden.
1867
Auf dem Grundstück des Spitzenbergerkellers wurde ein Steigerhaus für Übungszwecke erbaut sowie der Sommerturnplatz eingerichtet. Am 6. Juni sowie 1. Juli fielen bei Großbränden insgesamt 40 Firste dem Feuer zum Opfer. Es wurde berichtet, dass die Turnfeuerwehr trotz der primitiven Löschgeräte unter dem Kommando von Hauptmann Gruber, Spenglermeister, außerordentlich wertvolle Dienste geleistet hat.
1868
Am 13. April wurde in Gunzenhausen der Bayerische Landesfeuerwehrverband gegründet. Von den damals 213 Feuerwehren in Bayern waren neben Kommandant Bahninspektor Ponschaft für die Feuerwehr Plattling auch noch Vertreter von 114 weiteren Feuerwehren anwesend.
1870
Die Mitgliederzahl des Vereins ist in diesem Jahr auf 58 Mann angestiegen. Am 13. April wurde beschlossen das Steigerhaus im Spitzenbergerkeller-Garten abzubrechen und in den Spital-Garten zu verlegen. Zwischen 1866 und 1870 rückte der Turnfeuerwehr-Verein zu 24 Bränden und 4 Feuerwachen aus.
1871
Am 24. Mai wurde beschlossen auf dem Turnplatz eine „Deutsche Reichs-Eiche“ zu pflanzen und eine Gedenktafel zu errichten. Die Turngeräte wurden vermehrt und der Magistrat ersucht, den Schulgarten zu Turn- und Feuerwehrübungen zu überlassen. Ende des Jahres drohte wegen Zwistigkeiten unter den Mitgliedern die Auflösung des Vereins.
1872
In der am 7. Januar einberufenen Generalversammlung wurde beschlossen, den Verein um keinen Preis fallen zu lassen. Die Mitglieder Friedrich Braun und Benedikt David wurden für ihren besonderen Eifer durch Diplome und Geschenke geehrt.
1874
Der damalige Feuerwehrkommandant Herold berichtet dem Magistrat, dass sich die alte hölzerne Landspritze bei dem Brand in Eichendorf als vollständig unbrauchbar erwiesen hatte. Noch im selben Jahr wurde als Ersatz eine neue Saug- und Druckspritze (Abprotzspritze mit Vorderwagen) der Firma Näff in Passau beschafft.
1875
Eine weitere zweirädrige Saug- und Druckspritze der Firma Kirchmaier und Sohn in München wurde durch die Marktgemeinde erworben und in Dienst gestellt. Seit 1871 wurden 26 Brandeinsätze und 8 Feuerwachen verzeichnet.
1877
Im Frühjahr wurde die erste fahrbare Schubleiter angekauft und die Firma Lottholz in Regensburg mit der Lieferung beauftragt.
1879
Im Frühjahr wurde die erste fahrbare Schubleiter angekauft und die Firma Lottholz in Regensburg mit der Lieferung beauftragt.
1881
Die Mitarbeit in der Feuerwehr stieß in Plattling auf immer größeres Interesse und so zählte der Verein in diesem Jahr bereits 80 Mitglieder.
1884
Am 24. Juni stiftete seine Majestät König Ludwig II ein Ehrenzeichen für 25-jährige ununterbrochene und eifrige Feuerwehrdienstleistung. Diese hohe Auszeichnung wurde an 26 Mitglieder der Wehr verliehen.
1885
Seit 1881 wurde die Feuerwehr Plattling zu 17 Brandeinsätzen gerufen.
1886
Die bisher verwendeten „Gradljoppen“ wurden ausrangiert und für die ganze Mannschaft neue Tuchjoppen beschafft.
1887
Am 9. Mai machte seine Königliche Hoheit Prinzregent Luitpold von Bayern, welcher für den verstorbenen König Ludwig das Protektorat über die bayerischen Feuerwehren übernommen hatte, auf seiner Bereisung des Landes auch Halt am Plattlinger Bahnhof. Ihm zu Ehren hatte die Feuerwehr Plattling sowie sämtliche Wehren des Bezirks Deggendorf vor dem Stationshauptgebäude Aufstellung bezogen.
1888
Am 11. Juni fand die jährliche Großübung der Feuerwehr statt, an der auch die Pflichtfeuerwehr teilnahm. In der Generalversammlung wurde beschlossen, dass Ehrenmitglied nur werden kann, wer das 45. Lebensjahr zurückgelegt hat. Zudem sollten alle die nicht aktiv ausrückten der Pflichtfeuerwehr überstellt werden. In einer Juni-Ausgabe des „ISAR-Boten“ wird erstmals das neue Gerätehaus an der Landauer Straße erwähnt. Die Feuerwehr beschloss zudem den Anschluss an die Sterbekasse des Bayerischen Feuerwehrverbandes. Eine dritte Saug- und Druckspritze, eine weitere fahrbare Schubleiter sowie ein Mannschaftstransportwagen wurden ebenfalls angeschafft. Am 22. September stifteten die beiden städtischen Kollegien ein gemeindliches Ehrendiplom für 15-jährige eifrige Feuerwehrdienstleistung, welches an 81 Mitglieder verliehen wurde.
1889
Am 11. Februar wurde der gesamte Verwaltungsrat der Plattlinger Feuerwehr wiedergewählt. Die Wehr zählte damals 72 aktive und 75 passive Mitglieder. Ein Jahr verspätet feierte die Feuerwehr am 16. Juni das Fest ihres 25-jährigen Bestehens, welches unter zahlreicher Beteiligung der Einwohnerschaft und Nachbarfeuerwehren in schönster Weise von statten ging. Im selben Jahr wurde ein Sanitätsmann mit einer Verbandstasche ausgerüstet und somit der Sanitätsdienst in Plattling eingeführt.
1890
Am 18. Juni verstarb der um das Feuerwesen hochverdiente Sattlermeister Herr Alois Schneebauer. Bei der Inspektionsübung am 6. Oktober, an welcher auch die Pflichtfeuerwehr teilnahm, wurde der Wehr ein Telegramm mit der Meldung über ein Feuer in Aicha an der Donau zugestellt. Die Übung wurde daraufhin zum Zwecke der Brandbekämpfung abgebrochen. Seit 1886 wurde die Feuerwehr Plattling zu 21 Brandeinsätzen und 12 Feuerwachen gerufen.
1892
Am 10. Juni fand die Generalversammlung mit Neuwahlen statt. Gewählt wurden Kaufmann Isidor Hannes als Vorstand, Metzger Josef Putz als Hauptmann, Lebzelter Anton Liebl als Kassier und Goldarbeiter Josef Reichhart als Schriftführer. Am 10. Juli beging die Freiwillige Feuerwehr Pankofen ihr Fest der Fahnenweihe. Die Plattlinger Feuerwehr übernahm hierbei die Rolle des Patenvereins. Das Patengeschenk, ein ca. 70 cm langes Trinkhorn erfreut sich noch heute großer Beliebtheit in der Feuerwehr Pankofen und kam zuletzt beim Patenbitten für das 150-jährige Gründungsfest der Feuerwehr Plattling zum Einsatz.
1893
Im April wurde Isidor Hannes zum ersten Hauptmann gewählt, zweiter Hauptmann wurde in der Generalversammlung Gastwirt Josef Birgmann. Beim XIV. Deutschen Feuerwehrtag in München war die Plattlinger Wehr mit einer „Deputation“ vertreten. Das neue Feuerwehrhaus in der Deggendorfer Straße konnte im Sommer bezogen werden. Eisenbahn-Diätar Franz-Xaver Bauer wurde im August zum Schriftführer gewählt. Die im Oktober beantragte Bekanntmachung über die Glockensignale wurde schließlich am Sonntag, den 5. November im „Amtlichen Anzeigenblatt des Stadtmagistrates Plattling“ in Ausgabe 131 des ISAR-Boten veröffentlicht. Am 24. Dezember erfolgte die Bildung einer Feuerwehrsanitätsabteilung. Die Bürger und Einwohner von Plattling spendeten Mittel zur Beschaffung eines fahrbaren Sanitätsgerätes mit Tragbahre. Diese Abteilung leistete auch Hilfe bei Unglücksfällen, welche nicht den Feuerwehrdienst betrafen. Aus dieser Abteilung ging im folgenden Jahr die Sanitätskolonne des Roten Kreuzes hervor. Im Dezember hielt die Feuerwehr auch ihre Generalversammlung ab. Die Feuerwehr zählte damals 150 Mitglieder, davon 95 Aktive. In diesem Jahr wurden 8 Übungen und 9 Verwaltungsratssitzungen abgehalten. Zu Brandeinsätzen musste die Wehr viermal ausrücken. Nach einer Entscheidung des Königlichen Staatsministeriums des Inneren wurden die Feuerwehren im Sinne des Paragraphen 113 des Reichsgesetzbuches als Schutzwehr anerkannt.
1894
Am Samstag den 20. Januar wurde in der Ertl‘schen Bierbrauerei das 30-jährige Stiftungsfest begangen. In der Festrede wurde unter anderem betont, dass die Feuerwehr Plattling seit Gründung bereits 150 Mal zu Brandeinsätzen ausgerückt ist, unter anderem bis nach Straubing. Die damalige Führung bestand aus Vorstand Hannes, Kommandant Birgmann, Schriftführer Bauer und Adjutant Weinberger. Auf Ansuchen des in Plattling eigens gegründeten Turnvereins wurde der Titel Turnfeuerwehr am 4. März fallen gelassen und die noch vorhandenen Turngeräte verkauft. In der Generalversammlung wurde schließlich die Umbenennung in „Freiwilliges Feuerwehr-Corps Plattling“ beschlossen. In der Quartalsversammlung im April wurde der Wehr der neue Rauchapparat vorgestellt, mit dem die Feuerwehrmänner auch in raucherfüllte Räume, „bei Schutz der Augen und Atemorgane für den Feuerwehr-Rohrführer“, vordringen konnten. Am 27. April erhielt die Feuerwehr eine neue, mechanische Schiebeleiter der Herstellerfirma Paul Ludwig in Bayreuth. Im Juli wurde der praktizierende Arzt Dr. Otto Stömmer, bisher passives Mitglied der Feuerwehr Plattling, in Anerkennung seiner hohen Verdienste um die Feuerwehr zum Ehrenmitglied ernannt. Noch im selben Jahre ereignete sich eine Tragödie. 15 Feuerwehren, darunter auch die Plattlinger Wehr angerückt mit der Löschmaschine, bekämpften einen Großbrand in Penzling. Trotz gutem Einsatz verbrannten die beiden fünf und drei Jahre alten Kinder des Brandleiders.
1895
Am 23. Juni fand in Plattling der Bezirks-Feuerwehr-Tag statt. Vertreter von 40 Feuerwehren und nahezu 300 fremde Feuerwehrmänner nahmen daran teil. Am Stadtplatz fand eine Großübung der Angriffs- und Sanitätsabteilung statt, an der sich auch die „Landfeuerwehren Pankofen, Pielweichs und Otzing“ beteiligten. Bezirksamtmann Ritter von Lenk bezeichnete die Plattlinger Wehr damals als „auf hoher Stufe stehend“. Am 14. September wurde aufgrund der bedeutenden Vergrößerung der Stadt und der damit verbundenen erhöhten Fürsorgepflicht der Feuerverhütung die Anschaffung einer neuen Dampffeuerspritze beschlossen. Mit der Lieferung der neuen Spritze wurde die Firma Justus Christian Braun, Maschinenfabrik in Nürnberg betraut. Finanziert wurde das moderne Löschgerät durch Zuschüsse und Schenkungen, sowie einer Spende über 500 Mark, zugesichert durch Graf Conrad von Preysing-Lichtenegg-Moos. Am 20. Oktober wurde die neue Dampffeuerspritze schließlich in Plattling angeliefert. Der Isar-Bote berichtete am 30. Oktober: „Die von der Firma Braun für das hiesige Feuerwehr-Corps gelieferte Dampffeuerspritze Nr. 1 wurde am 26. und 27. des Monats einer ausdauernden Prüfung unterzogen und brachte glänzende Resultate vor: bei 7 Grad angeheizt (kleingemachtes, weiches Holz) nach sechs Minuten Zeigerbewegung am Manometer, nach 9 Minuten waren 3, nach 10 Minuten 4 und nach 12 Minuten schon 6 Atmosphären Dampfdruck erreicht. Der Kessel war für 9 Atmosphären „conzessioniert“, schon bei 4 Atmosphären konnte die Spritze bereits in Betrieb gesetzt werden. Die Wasserlieferung ergab 490 bis 500 Liter pro Minute und eine Strahlenwurfweite von 40 Meter bei 33 Meter Schlauchlänge mit 105 mm Durchmesser. Dies bei einem Mundstück mit 20 mm Durchmesser. Auf einer Entfernung von 550 Meter Schlauchlänge konnte noch mit zwei sehr kräftigen Strahlen von je 25 Meter Wurfweite gearbeitet werden.“ Im Dezember brach um viertel nach 5 in der Früh ein großer Brand in der Scheune der Baderwitwe Junginger aus, der sich rasch ausbreitete. Insgesamt 11 Feuerwehren bekämpften diesen Stadtbrand, wobei sich die neue Dampffeuerspritze bestens bewährte. Bei der Generalversammlung wurden 2 Ehrenmitglieder, 124 aktive und 64 passive Mitglieder in der Wehr registriert. Geleistet wurden 2 Brandeinsätze, 3 Feuerwachen, 12 Übungen und 3 Paraden. Die Feuerwehr-Sanitätsabteilung rückte zudem zu 2 Unglücksfällen im Stadtgebiet aus. Seit 1891 wurden insgesamt 14 Brandeinsätze und 6 Ordnungsdienste geleistet.
1896
Nach der Gründung der eigenständigen „Freiwillige Sanitäts-Colonne“ in Plattling wurde beschlossen dass die Feuerwehr-Sanitätsabteilung nur noch bei Feuerwehreinsätzen und Übungen tätig werden sollte. Aus Mitteln der Königlichen Brandversicherungskammer wurde dem Feuerwehr-Corps ein Zuschuss über 500 Mark für die Abzahlung der Dampffeuerspritze genehmigt. Am 27. September nahm Ehrenmitglied Graf Conrad von Preysing-Lichtenegg-Moos an einer Hauptübung teil und ließ sich dabei die neue Dampfspritze in Betrieb vorführen.
1897
Im Mai wurde durch den Verwaltungsrat des Freiwilligen Feuerwehr-Corps das Gründungsmitglied Johann Nepomuk Harlander zum Ehrenmitglied ernannt. Durch das Entgegenkommen der königlichen Staatsbahnverwaltung wurde in diesem Jahr auch die Anlage einer „Unfall- und Feuertelephonverbindung“ zwischen dem Telegraphenbüro des Bahnhofes und dem Feuerwehrhaus ermöglicht. Zeitgleich wurde eine elektrische Weckerlinienanlage mit 6 Läutwerken eingerichtet. Bis 1913 wurde diese Anlage auf 48 Läutwerke in den Wohnungen der Wehrleute erweitert. Auf Grund einer distriktpolizeilichen Vorschrift für den Branddienst wurde vom Stadtmagistrat der Schutzbereich der Feuerwehr Plattling auf 60 Orte in der Umgebung festgelegt. Am 25. Mai wurde seiner Königlichen Hoheit Prinz Ludwig auf der Durchreise am Bahnhof eine Ovation bereitet, an der auch die Feuerwehr teilnahm. Im Dezember beschloss der Magistrat im nördlichen Ende der Stadt eine für die Dampffeuerspritze ausreichende Wasserreserve (Brunnenschacht) zu errichten. Ungewöhnlich lange Schlauchleitungen sollten so vermieden werden. In der Generalversammlung wurden gewählt: Isidor Hannes zum Vorstand, Josef Birgmann zum 1. Kommandanten Ludwig Weinberger zum Adjutant, Dr. Otto Stömmer zum Corpsarzt, Anton Friedl zum Kassier und Franz-Xaver Bauer zum Schriftführer. Die Wehr zählte damals 138 aktive Mitglieder, 3 Ehrenmitglieder sowie 64 passive Mitglieder und musste zu 11 Alarmierungen, davon 2 Stadtbrände, ausrücken.
1898
Am 17. März wurde dem Feuerwehr-Zugführer Xaver Seitz das Königliche Ehrenkreuz für 25-jährige treue Dienste in der Feuerwehr verliehen. Im Mai verstarb das letzte Gründungsmitglied unter den aktiven Mitgliedern, Bindermeister Andreas David, der 36 Jahre lang der Feuerwehr die Treue gehalten hatte. Am 25. September fand eine Hauptübung statt, bei der auch vom 1. Landesverbandsvorsitzenden, Königlicher Rat Jung aus München, Assistent Fried vom Landesfeuerwehrbüro München, Kreisfeuerwehrvertreter Kanzler aus Passau sowie Bezirksfeuerwehrvertreter Müller aus Metten inspiziert wurde. Die Inspektion fiel zur vollsten Zufriedenheit aus.
1899
Am 2. Juli fand in Plattling der Bezirksfeuerwehrtag statt. Mit über 100 Mann war das Freiwillige Feuerwehr-Corps am Gerätehaus zur Inspektion angetreten. Den ebenfalls anwesenden Pflichtfeuerwehrmännern wurde dabei der Übertritt zur Freiwilligen Feuerwehr nahegelegt. Es wurde festgestellt, dass es im Landkreis 46 Freiwillige Feuerwehren mit 2.103 Mitgliedern gab. Zur Verfügung standen damals eine Dampfspritze, 52 Saug- und Drucklöschmaschinen, 40 Druck- und kleinere Löschmaschinen. An Schläuchen waren 6.471 Meter vorhanden sowie 113 Schiebe- und sonstige Anstellleitern, 48 zweiholmige Hakenleitern und 71 Dachleitern. 17 Feuerwehren verfügten über eine eigene Sanitätsabteilung. Das Jahr entwickelte sich noch zu einem Unglücksjahr. Am 8. September verursachte ein heftiges Gewitter ein Klein- und drei Großfeuer in der näheren Umgebung von Plattling. Am 15. September um halb 10 Uhr abends führten andauernde Regengüsse zu einer schweren Hochwasserkatastrophe, bei der die Stadt größtenteils überschwemmt wurde. Ununterbrochen ertönten vom Turm die Alarm- und Warnungssignale, die Feuerwehr war hierbei über 30 Stunden im Einsatz. Durch die Erfahrungen aus dieser Katastrophe wurde der Wasserwehrdienst neu organisiert, was sich bereits in den Jahren 1901, 1907, 1912 und 1923 bei weiteren Hochwassereinsätzen bewährte. Die Wehr zählte in diesem Jahr 3 Angriffszüge, 1 Dampfspritzenzug, je eine Abteilung Sanitäts- und Ordnungsmänner, insgesamt 133 aktive, 57 passive Mitglieder und 4 Ehrenmitglieder. Magistratsrat und Kaufmann Isidor Hannes legte das Amt des Vorstandes nieder, nahezu einstimmig wurde dafür der bisherige Schriftführer Franz-Xaver Bauer gewählt. Neuer Schriftführer wurde Kaufmann Josef Deutschmann. In der Generalversammlung wurde Isidor Hannes zum Ehrenmitglied ernannt.
1900
Am 20. April wurde durch ortspolizeiliche Vorschrift die Einführung von Feuerwachen bei Theateraufführungen angeordnet. Im gleichen Jahr wurde die Begleitung des Allerheiligsten bei der Fronleichnamsprozession durch eine Ehreneskorte der Feuerwehr wieder eingeführt. Der am westlichen Ende der Stadt neugebaute Tiefbrunnen für Feuerlöschzwecke wurde in Betrieb genommen. Am 18. Mai wurde dem Vorstand Franz-Xaver Bauer in Anerkennung seiner vielen Verdienste um das hiesige Feuerlösch- und Rettungswesen das Bürgerrecht der Stadt Plattling gebührenfrei verliehen. Am 14. November wurde der Freiwilligen Sanitätskolonne das frühere Feuerwehrhaus in der Landauer Straße zur Aufbewahrung ihrer Ausrüstung überlassen. Die im ersten Stock befindlichen Räume wurden als Depot für die Sanitätskolonne, dem Feuerwehr-Corps und dem „Frauenzweigverein vom Roten Kreuz“ genutzt. Im Verwaltungsbeschluss vom 25. November wurde die Gründung einer Lokalunterstützungskasse für im Dienst verunglückte und erkrankte Wehrmänner durchgeführt. Der Grundstock von 2 Mark konnte durch Schenkungen auf 2900 Mark erhöht werden. Seit 1896 wurde die Feuerwehr zu 28 Brandeinsätzen und 21 Feuerwachen gerufen.
1901
Anlässlich seines 80. Geburtstages stiftete Seine Königliche Hoheit, Prinzregent Luitpold von Bayern am 25. Februar ein Verdienstkreuz für hervorragende Verdienste um das Feuerwehr- und Feuerlöschwesen, mit welchem im Frühjahr ein Mitglied der Plattlinger Wehr ausgezeichnet wurde. Am 9. Juni durfte die Feuerwehr Plattling Seiner Königlichen Hoheit, dem Prinzregenten Ludwig eine Übung vorführen, was der Wehr die allerhöchste Anerkennung verschaffte. Die im Feuerwehrlokal untergebrachte Gedenktafel ist heute jedoch leider nicht mehr vorhanden. Am 19. Juli wurde der in der Mitte der Stadt erbaute Tiefbrunnen für Feuerlöschzwecke fertiggestellt. Der öffentliche Alarm wurde durch einen Beschluss des Stadtmagistrats am 24. Oktober bei Landbränden abgeschafft, da für die Alarmierung die elektrische Weckerlinie schon entsprechend ausgebaut war. Zur Generalversammlung zählte die Feuerwehr drei Angriffszüge, ein Spritzenzug, ein Sanitätsabteilung, 1 Abteilung Ordnungsmänner mit insgesamt 148 Mann, dazu 4 Ehrenmitglieder und 52 fördernde Mitglieder. Es wurden 10 Versammlungen, eine Parade und 12 Übungen abgehalten sowie zu 5 Brandeinsätzen, 49 Theater- und Volksfestwachen, einem Hauseinsturz in der Grabengasse und einem Unwettereinsatz ausgerückt. Als Wasserreserve wurde ein Wassersprengwagen in Betracht gezogen. Bei der Großübung am Turm der Kirche St. Magdalena konnte bei 10 Atmosphären Druck mit einem 20 mm Mundstück ein über 23 Meter hoher Wasserstrahl erreicht werden. Seit dem 27. Juni mussten Mitglieder der Pflichtfeuerwehr im Dienst eine Binde am linken Arm tragen. Die Farben waren wie folgt geregelt: Kommandant, Zug- und Rottenführer weiß, Steiger rot, Spritzenmänner blau und Ordnungsmänner grün. Am 25. September wurde die neue Alarmordnung erlassen, worin die Alarmierung mittels des elektrischen Läutwerks, der großen und Elferglocke sowie der Hornsignale für die verschiedenen Einsatzanforderungen geregelt wurde.
1902
Im Oktober wurde eine tragbare Leiter und eine sogenannte „Balance-Schubleiter“ von Hersteller Justus Christian Braun aus Nürnberg in den Dienst der Feuerwehr gestellt.
1903
Am 6. Juni verstarb in München der hohe Gönner der Feuerwehr, Exzellenz Graf Conrad von Preysing-Lichtenegg-Moos, Ehren-mitglied der Wehr Plattling. Bei der Überführung der Leiche nach Moos in der Nacht vom 7. auf 8. Juni war die Feuerwehr Plattling nahezu vollständig nach Moos zur Spalierbildung abgerückt. Seine Königliche Hoheit Prinz Ludwig und Regierungspräsident Exzellenz Freiherr von Andrian Werbung besichtigten am 7. Juni mit Interesse die von der Feuerwehr gelegentlich als Schützenfest arrangierte Ausstellung ihrer Löschgeräte. Beim Großbrand im Anwesen Hasreiter in der Mühlbachgasse waren sämtliche Saug- und Druckspritzen sowie die Dampfspritze bereits 10 Minuten nach dem ersten Glockenalarm „in voller Tätigkeit“. Der Isar-Bote schrieb daraufhin dass „die vorzügliche Leistung unserer Feuerwehr allgemeine Bewunderung und Anerkennung fand“. Die beiden städtischen Kollegien beschlossen am 17. und 20. September, dass in Anerkennung 20-jähriger eifriger Feuerwehrdienstleistung das Bürgerrecht der Stadt Plattling gebührenfrei verliehen werden solle. Bis zum Jahr 1913 erfolgte diese Verleihung in sechs Fällen.
1904
Am 2. Mai erforderte ein Eisenbahnunglück den Einsatz des Freiwilligen Feuerwehr-Corps Plattling. Der Schnellzug Nr. 46 entgleiste bei der Weiche 142. In zahlreichen Dank und Anerkennungsschreiben wurde der schnelle und gute Einsatz lobend erwähnt. Vom 25. bis 27. Juni beging die Plattlinger Wehr das 40-jährige Gründungsfest. Kommandant Josef Birgmann und Vorstand Franz-Xaver Bauer konnten zahlreiche Spenden zugunsten der Unterstützungskasse verbuchen. Ganze vier Seiten widmete der Isar-Bote der Berichterstattung der Gründungsfeier, an der die Gesamtbevölkerung von Plattling regen Anteil nahm.
1905
Ein von Herrn Ludwig Well erbauter neuer Mannschafts- und Gerätewagen wurde in den Dienst der Feuerwehr gestellt. Vom Verwaltungsrat wurde Zugführer Xaver Seitz in Anerkennung seiner Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt. Seitz war 35 Jahre aktiv, davon 25 Jahre als „Chargierter“. Mit der Dampffeuerspritze wurde ein Versuch unternommen, der als bahnbrechend gelten konnte. Anstatt der bisher zwei verwendeten Strahlrohre wurde mit 3 Rohren gearbeitet und dabei noch eine Wurfweite von je nahezu 30 Meter erreicht. Bei einer Hauptübung im Oktober wurde dies dann auch Herrn Regierungsrat Emmanuel Ritter von Lenk erfolgreich vorgeführt. Dieses Vorgehen kommt dem modernen Löschangriff mit Angriffstrupp, Wassertrupp und Schlauchtrupp schon sehr nahe. Seit 1901 wurde die Feuerwehr zu 27 Brandeinsätzen, 1 Hauseinsturz, 1 Hochwassereinsatz, 1 Einsatz bei einem Eisenbahnunglück, 162 Feuerwachen und 15 Ordnungsdiensten alarmiert.
1906
In der Generalversammlung wurde festgestellt dass die Wehr 219 Mitglieder hatte, davon 166 aktive und fünf Ehrenmitglieder. Es wurde zu drei Brandeinsätzen ausgerückt und es wurden 12 Versammlungen, fünf Paraden und 13 Übungen abgehalten. Als erfreuliche Mitteilung wurde verkündet, dass die 5.400 Mark Dampfspritzenschuld durch Spenden, Zuschüsse und 400 Mark der Feuerwehr Plattling abgetragen werden konnte.
1907
Am 9. März erlitt die Wehr einen schweren Verlust durch den unerwarteten Tod ihres langjährigen, verdienten Kommandanten Josef Birgmann. Am 3. und 4. August fand in Plattling der XIII. Niederbayerische Kreisfeuerwehrtag, verbunden mit Tagungen und Großübungen statt. Dabei teilte Ritter von Lenk mit, dass mittlerweile in jeder Gemeinde im Bezirksamtssprengel Deggendorf eine eigene Freiwillige Feuerwehr vorhanden war. Dies sei unter anderem ein Verdienst des Plattlinger Vorstandes Franz-Xaver Bauer. Die gute Durchführung des Kreisfeuerwehrtages und der damit verbundenen Übungen brachten der Feuerwehr die Anerkennung der königlichen Kreisregierung und der Kreisfeuerwehr-Vertretung ein. Auf dem Schlossgelände des Ehrenmitgliedes Graf Emmanuel von Preysing-Lichtenegg-Moos fand eine Übung mit der Dampffeuerspritze statt, welche eine große Zuschauermenge anlockte. Im Herbst kam die Feuerwehr wehr in den Besitz von vorschriftsmäßigen neuen Tuchjoppen. In der Generalversammlung wurde berichtet, dass die Wehr 164 aktive, 47 passive und 5 Ehrenmitglieder habe. Es wurden 13 Versammlungen abgehalten, zu 3 Brandeinsätze, 1 Hochwassereinsatz und 25 Theaterwachen ausgerückt und erstmals 4 feuerlöschtechnische Gutachten zu Bauten erstellt. Die Ausrüstung umfasste mittlerweile:
--2 Geräte- und Mannschaftstransportwagen
--2 Gerätewagen mit Rettungsschlauch
--4 fahrbare Schubleitern
--4 Saug- und Druckspritzen
--3 Handspritzen
--1 Sanitätsgerätewagen
--1 fahrbarer Schlauchwagen
--1 Dampffeuerspritze und dazu 1000 Meter Schlauchmaterial
1908
Beim Großbrand bei Ökonom Gegenfurtner an der Deggendorfer Straße war die Dampfspritze über 5 Stunden mit 3 Rohren im Einsatz. Der 24 Zentner schwere Schlauchwagen musste über unwegsames Gelände eingesetzt werden. Um die Anfahrt zukünftig zu erleichtern wurde der Bau von eigens angelegten Feuerwehr-Wege in Erwägung gezogen und dem Magistrat vorgeschlagen.
1909
Zu Jahresbeginn verzeichnete die Wehr 163 aktive Kräfte, 46 fördernde Mitglieder und 6 Ehrenmitglieder. Die aktiven Männer waren in 4 Kompanien eingeteilt. Seit 1906 wurden sie zu 20 Brandeinsätzen, zwei Hochwassergefahren, einem Eisenbahnunfall, 135 Wachdiensten und 4 Ordnungsdiensten gerufen werden.
1911
In der Generalversammlung wurden 218 Mitglieder, davon 160 aktive festgestellt. Da die Kirchenglocken nicht immer als eindeutiges Brandsignal erkennbar waren, wurde im Frühjahr ein eigenes Signal für größere Brände und Unfälle durch eine elektrisch angetriebene Motorsirene, ein Nebelhorn, eingeführt. Das Läuten der Kirchenglocke wurde bei Großfeuer weiterhin beibehalten. Am 19. Mai wurde dem Vorstand Franz-Xaver Bauer, damals auch Bezirksfeuerwehr-Ersatzvertreter, das 1884 gestiftete Feuerwehr-Ehrenzeichen verliehen. Das Jahr verabschiedete sich mit einem Großbrand im „Stadtfeueralarm-Bezirk Höhenrain“. 70 Feuerwehrmänner rückten zur Brandbekämpfung an, neben der bewährten Dampffeuerspritze wurden auch 2 Saug- und Druckspritzen sowie eine mechanische Schubleiter und 2 Hilfsgerätewagen eingesetzt.
1912
An Neujahr brannten die Stallungen des Ökonomen Rixinger an der Deggendorfer Straße bei einem Großfeuer komplett nieder. Auch das Nachbaranwesen des Schuhmachermeisters Schartner stand in Flammen. Neben der Plattlinger Wehr kämpften 9 weitere Feuerwehren über fünf Stunden gegen die Flammen. Ein weiterer Tiefbrunnen für Löschzwecke wurde an der Landauer Straße erbaut. Zwei nicht mehr genügend Sicherheit bietende Schubleitern wurden durch die Firma Lottholz und Hübsch aus Regensburg in moderne Steigleitern umgebaut.
1913
Mittlerweile konnte die Feuerwehr auf fünf Jahrzehnte verantwortungsvolle Tätigkeit zurückblicken. Zum Festtag hatten die Einwohner Plattlings daher die Häuser festlich dekoriert und am Stadtplatz einen Triumphbogen errichtet. Musikalisch umrahmt wurde das Stiftungsfest vom Königlich Bayerischen 7. Chevauleger-Regiment. Zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens, der Behörden und Ämter, sowie des Bayerischen Landesfeuerwehr-Ausschusses fanden sich in der Isarstadt ein, um dem Jubiläum den gebührenden Rahmen zu geben. 130 auswärtige Feuerwehren, darunter auch Vertretungen von zwei österreichischen Feuerwehren waren zugegen und bildeten den vielbestaunten Festzug. Der Buchdruckereibesitzer Kempter aus Plattling hatte zu dem Fest unentgeltlich eine Festschrift erstellt. Der Erlös aus dem Verkauf kam der Feuerwehrunterstützungskasse zu Gute. Gründungsmitglied Anton Clemente sen. und Kommandant Andreas Kießling wurden beim Jubiläum zu Ehrenmitgliedern ernannt. Die Damen und Jungfrauen der Stadt Plattling fertigten zum 50-jährigen Gründungsfest ein kunstvoll gesticktes Erinnerungsband zu der damals selbst angefertigten Fahne. Den zum Jubiläum gezählten 160 aktiven Feuerwehrmännern wurde in der Festschrift folgender Dank des Kommandos und Vorstandes gewidmet: „Herzlichen Dank der aktiven Mannschaft, welche treu und unbeeinflusst von manch widrigen Ereignissen die edle Sache hochhielt und während der 50 Jahre soviel Hilfe brachte. Dank den königlichen und städtischen Behörden, den unterstützenden Mitgliedern, den Wohltätern und der ganzen Einwohnerschaft für die reichlichen Zuwendungen und für das Wohlwollen. Die Feuerwehr verbindet damit die Bitte um fernere Geneigtheit. Möge insbesondere die heranwachsende Jugend wie ihre Väter und Großväter es als Ehrensache betrachten, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr zu sein.“
1914
Aufgrund der vielen Einberufungen zum Militärdienst standen von den an die elektrische Weckerlinie angeschlossenen Mitglieder nur noch ein geringer Umfang zum Einsatz bereit. Da in Bayern zu dieser Zeit jedoch die Feuerwehrpflicht im Alter von 16 bis 60 Jahre eingeführt wurde, bestand auch damals kein Mangel an Aktiven. Auf dem Kommandanten- und Führertag der Freiwilligen Feuerwehren des Bezirks Deggendorf-Land am 8. März in Otzing wurde die Anschaffung von Tragbahren für alle Feuerwehren beschlossen. Vorgestellt wurde auch ein Modell des „Plattlinger Hilfskraftwagens“, welcher für Sanitäts- und Feuerwehrzwecke verwendet werden sollte. In der Generalversammlung wurden 231 Gesamtmitglieder, davon 165 Aktive festgestellt und es wurde zu 9 Brandeinsätzen, davon 4 Stadtbrände, ausgerückt. Im Jahresbericht wurde auch die Einführung des Kraftwagenbetriebs angeführt. Die bei einer Probefahrt gefahrenen 11 Kilometer lange Strecke konnte in 12 Minuten zurückgelegt werden.
1915
Mittlerweile waren bereits zwei Drittel der aktiven Mannschaft zum Militärdienst eingezogen worden, so dass nur noch ein Drittel der Gerätschaften besetzt werden konnten. Daher entschloss sich die Feuerwehr für die Aufrechterhaltung des Feuerschutzes eigene Frauenabteilungen aufzubauen. Nach Beendigung des Krieges wurden diese allerdings wieder aufgelöst.
1916
Kommandant Franz Xaver Bauer erhielt das königlich bayerische Verdienstkreuz für freiwillige Krankenpflege verliehen.
1917
Am 3. August wurde vormittags um halb 9 Uhr mit der Motorsirene der Alarm „Großfeuer im Stadtbezirk“ gegeben. Im Anwesen des Ökonomen und Mühlenbesitzers Joseph Waas an der Passauerstraße war ein Feuer ausgebrochen, das sich vom Stadel ausgehend rasch ausbreitete. Das Feuer griff auch auf das angebaute Wohnhaus über. Das Erdgeschoß und Teile des ersten Stockwerkes konnten jedoch gerettet werden. Unter Zuhilfenahme von 3 Saug- und Druckspritzen sowie der Dampffeuerspritze konnte der Brand bis Mittag gelöscht werden. Eine Inspektion im November durch den Vorsitzenden der Sektion für Kolonnen- und Rettungswesen, Herrn Hauptmann Hubrich und Herrn Major Niedermayer aus Landshut verlief zu deren vollsten Zufriedenheit. Lobend erwähnt wurde auch die vorzügliche Leistung sowie die musterhafte Organisation des Rettungsdienstes in der Stadt Plattling. Auch Mayor Niedermayer zollte der Freiwilligen Feuerwehr Plattling den vollsten Respekt und sprach seine Anerkennung über die musterhafte Führung und Organisation aus. Neben der Antragstellung „auf Belassung am Wohnort“ wurde weitere Anstrengungen unternommen, den Feuerschutz in dieser Zeit zu sichern. Kommandant Franz Xaver Bauer und Leutnant Steininger der Kgl. Militärsanierungsanstalt trafen Übereinkommen zu gegenseitigen Hilfeleistung bei Bränden und sonstigen Unglücksfällen.
1918
Als Opfer des schrecklichen Krieges verloren die Feuerwehr und die Sanitätskolonne bereits 20 Mitglieder. Ihnen zu Ehren wurde im Feuerwehrhaus ein Gedenkstein mit den Namen der Toten verwirklicht. Dieser Gedenkstein ist heute jedoch leider nicht mehr vorhanden.
1919
Im November wurden alle Kriegsteilnehmer zu Ehrenmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr ernannt. In Gedenken an die toten Mitglieder waren deren Namen auf den Ernennungsurkunden mit angegeben.
1920
Die Anschaffung einer „Automotorspritze“ stand in diesem Jahr im Vordergrund. Die Brandversicherung stellte dafür einen Zuschuss von bis zu 20.000 Mark in Aussicht. Bis zum 10. März waren bereits 21.030 Mark für die Anschaffung dieser „automobilen Motorfeuerspritze“ eingegangen. Am 28. Juli genehmigte das Staatministerium des Inneren einen Zuschuss zum Ankauf in Höhe von 15.000 Mark. Im Isar-Bote wurde dieses Fahrzeug vorgestellt und beschrieben, hier nun der Originaltext:
Anschaffung einer automobilen Motorfeuerspritze für die Freiwillige Feuerwehr Plattling
Plattling besitzt im Gegensatze zu vielen kleineren Städten, Märkten und Dörfern keine Wasserleitung. Der Bau einer solchen ist durch die eingetretene und noch steigende Teuerung, insbesondere auf dem Eisenmarkte, für die nächste Zeit wohl kaum zu erwarten. Infolge der veralteten Bauart und Abnützung unserer Handdruckspritze zeigt dieselbe immer mehr eine bedenkliche Abnahme ihrer Leistungsfähigkeit. Bei dem Vorhandensein vieler Ökonomiebetriebe in der Stadt und in den umliegenden Ortschaften besteht fortwährend Gefahr erheblicher und sich rasch ausdehnender Schadenfeuer, zu deren Bekämpfung größere Wassermassen notwendig sind. Die Dampffeuerspritze, welche sich wohl bisher im Allgemeinen gut bewährt, hat aber auch ihre Schattenseiten, wovon wir hier nur eine erwähnen wollen: sie kann nämlich im Brandfall nicht sofort in Tätigkeit treten; dieses ist erst möglich nach Erlangen der notwendigen Dampfspannung. Als hervorragende Errungenschaft auf dem Gebiete des Baues von Feuerlöschfahrzeugen muss die BENZIN-AUTO-FEUERSPRITZE bezeichnet werden. Ihre Hauptvorzüge sind: Einfache Bedienung, geringer Aufwand für Betriebskosten, daher beste Wirtschaftlichkeit verbürgt, sofortige Betriebsbereitschaft und Zuverlässigkeit, so daß sie wohl als das modernste Angriffsgerät bezeichnet werden kann. Die älteren Handkraftspritzen können bei Eintreffen der neuen Kraftspritze außer Dienst gestellt werden; es verbleibt im Branddienste nur mehr für die 1. Kompagnie eine kleine, 2rädrige, erst vor wenigen Jahren neu umgebaute Saug- und Druckspritze, die 4-5 Mann leicht zu bedienen vermögen. Alle übrigen Kompagnien versieht die Motorspritze mit Wasser und bei größeren Bränden kann, wenn notwendig, auch noch die Dampfspritze – als sogenannte Reserve – in Aktion treten. Die Feuerwehr wird also in Zukunft auf Menschenhilfe zur Spritzenbedienung im Großen und Ganzen nicht mehr angewiesen sein. Der neugebildete 5. Kompagnie für den Außenbezirk verbleibt ihre zugewiesene Löschmaschine für den ersten Angriff. Wir führen heute im Bilde eine moderne Auto-Motor-Feuerspritze den werten Lesern vor Augen und geben eine kurzgefaßte Beschreibung dieses Löschgerätes, wie sie für die Motorspritze der hiesigen Wehr zutreffend ist, die sicher bei unseren Lesern Interesse erwecken wird. Als Fahrgestell kommt ein Däumler-Wagen in Betracht und wurde auf ein Fahrzeug mit geringem Gewicht, kurzem Bau, größerer Fahrgeschwindigkeit und guter Bewegungsfähigkeit besonderer Wert gelegt. Der Wagen besitzt Vollgummi-Bereifung. Als Fahrmotor kommt ein moderner Mercedes Motor mit 8,22 Pferdestärken in Verwendung. Derselbe gibt dem Wagen eine Geschwindigkeit von bis zu 45 Kilometer per Stunde. Die Feuerlöschpumpe, eine mehrstufige Hochdruck Zentrifugalpumpe (Rundlaufpumpe) wird von einem mit ihr gekuppelten eigenen Vierzylinder-Motor allerneuster Konstruktion mit einer Dauerleistung von 16 Pferdestärken und 2.300 Umdrehungen pro Minute angetrieben. Dieser Motorpumpen-Apparat wird in der Mitte bzw. im hinteren Teil des Wagens eingebaut. Nach längerem Erwägen hat man sich bei Berücksichtigung des Umstandes, dass ein ständiger Chauffeur der hohen Kosten wegen nicht gehalten werden kann, für dieses System entschieden. Sollte ein gelernter Fahrer bei Brandausbruch in Plattling nicht sofort zur Stelle sein, so ist es doch möglich, die wegen der leichten Bauart auch von der Hand geschoben oder mittels Vorspann eines Pferdes transportiert werden kann, ohne Verzug zum Brandplatze oder zur Wasserentnahmestelle zu verbringen. Dort kann bei der einfachen Bedienung des Pumpenmotors das Spritzenwerk ohne weiteres und unabhängig von dem Fahrmotor und dessen Getriebe und Schaltungen in Tätigkeit gesetzt werden. Es ist weniger Schulung erforderlich, als wie bei der Bedienung des Dampfspritzkessels und der Dampfpumpe. Die Motorspritzenmannschaft wird sich die erforderliche Kenntnis ohne Zweifel leicht aneignen können. Die Feuerlöschpumpe fördert 6-700 Liter Wasser in der Minute bei einer gesamten Förderhöhe von 60-80 Meter. (Die Dampfspritze vermag 350-380 Liter Wasser zu liefern). Pumpe und Motor können bei Löschbetrieb von einem Mann bedient werden. Saugeingang und Druckausgänge sind an beiden Längsseiten des Wagens angebracht, so daß es gleichgiltig ist, wie man an die Wasserentnahmestelle kommt. Ein Wenden des Wagens ist nicht notwendig. Die Spritze hat auch Vorrichtungen am Sauger zum Anschließen an die Wasserleitung, sobald solche einmal zur Einführung kommt. Der Aufbau ist streng modern, Außer dem Fahrer können noch bis zu 5 Mann Platz nehmen. In dem Wagen sind die erforderlichen Requisitenbehälter und 2 Schlauchhaspel für Normalschläuche eingebaut. Ein Schlauchhaspelwagen mit Vollgummireifen für die großen Schläuche zum Anhängen an den Wagen ist beigegeben. Ebenso können Leitern mittransportiert werden. Das Fahrzeug ist mit Acetylenbeleuchtung ausgestattet. Als Notbeleuchtung sind Kerzenlaternen angebracht. Stete Bereitschaft und Schnelligkeit sind zwei Hauptfaktoren einer auf der Höhe der Zeit stehenden Feuerwehr. Die Vorteile des Löschgerätes sollen nun, wie wir hören, auch den umliegenden Landgemeinden zugute kommen. Es dürfte daher im Interesse auch derselben liegen, sich mit den zuständigen Stellen dahier ins Benehmen zu setzen und durch Vereinbarungen sich die Hilfeleistung durch dieses Löschgerät zu sichern.
-er.
1921
Als erstes derartiges Gerät wurde an Pfingsten das neue Feuerwehrauto in Dienst gestellt. Der Stadtrat von Plattling hat am 12. Mai einstimmig beschlossen, einen im Feuerlösch- und Sanitätswesen in der Stadt Plattling unermüdlich wirkenden Mann, dem Eisenbahn-Obersekretär Franz Xaver Bauer in Anerkennung das Ehrenbürgerrecht der Stadt Plattling zu verleihen.
1922
Am 23. Januar berichtete der Isar-Bote: Mit Ausdehnung der Stadt in nordwestlicher Richtung wurde es notwendig die Feuerwehr weiter zu dezentralisieren. Nachdem bereits im Vorjahr an der äußeren Landauer- und Gabelsbergerstraße eine Feuerwehrkompanie gebildet und sich in Brandfällen bewährt hat, wurde nun auch im neuen Stadtviertel jenseits der Bahnlinien (Straubinger, Michaelsbuchener und Ringkofener Straße) eine solche Organisation geschaffen. Die neue Kompanie zählt 51 Mann und verfügt über eine fahrbare Schubleiter und eine Saug- und Druckspritze, sowie einen Gerätewagen. Am 5. Februar zählte die Feuerwehr 301 Mitglieder, davon 265 Aktive. Im März wurde die erfreuliche Mitteilung gemacht, dass Herr Graf von Preysing für die Automobilspritze wertvolle Messinstrumente gestiftet hat. Zwei auswärtige Firmen spendeten am 17. Juni der Feuerwehr 10.000 Mark zu Gunsten des Motorspritzenbetriebes. Auf eine für gemeindliche Zwecke genutzte Pumpe konnte nun auch für Feuerlöschzwecke zugegriffen werden. Nun stand der Feuerwehr neben einer Dampfspritze, einer Benzinmotorspritze nun auch noch eine Elektromotorspritze zur Verfügung. Zur Generalversammlung am 5. Juli zählten die insgesamt fünf Kompanien der Wehr insgesamt 334 Mitglieder, die zu 10 Brandeinsätzen ausgerückt waren. Es wurden 41 Übungen, 19 Versammlungen und 327 Theater- und Kinowachen abgehalten. Beim Mooser Laubhüttenfest stand die Dampfspritze am hinteren Schlossweiher immer unter Dampf, um im Ernstfall sofort eingreifen zu können. Dazu wurden 600 Meter Schlauchmaterial verlegt und natürlich auch die entsprechende Mannschaft bereitgestellt. Durch das besondere Wohlwollen des Herrn Grafen Johann Georg von Preysing-Lichtenegg-Moos erhielt die Feuerwehr Plattling auch noch einen mobilen Mannschafts- und Gerätewagen, sodass nun der Feuerwehr ein vollständiger automobiler Löschzug zur Verfügung stand. Im Herbst konnten auch Hochwasserschutzgeräte besorgt werden.
1923
In einer außerordentlichen Versammlung der niederbayerischen Bezirksfeuerwehrvertreter und des Kreisfeuerwehrausschusses im März wurde die Neugründung von 12 Feuerwehren beschlossen. Der Kreis Niederbayern zählte nun 1.083 Feuerwehren mit knapp 51.000 Mitgliedern. In der Hauptversammlung der Plattlinger Wehr wurden 321 Mitglieder gezählt, davon 280 Aktive. Es wurde zudem erwähnt, dass 58 Mitglieder an die elektrische Weckerlinie angeschlossen sind. Zudem gab es im Stadtgebiet 19 öffentliche Unfall- und Feuermeldestellen. Zum Anlass des 60-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr und des 30-jährigen Bestehens der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz sowie aus Wertschätzung für den jahrelang geleisteten Dienst am Nächsten gründete am 3. Juni die Metzgermeisterswitwe, Frau Anna Stanglmeier zum Andenken an ihren am 9. Mai verstorbenen Gatten eine örtliche Wohltätigkeitsstiftung zu Gunsten der im Dienst verunglückten oder erkrankten aktiven Mitglieder. Die Verwaltung oblag dem jeweiligen Bürgermeister sowie den Vorständen der Feuerwehr und Sanitätskolonne. Am 22. Juni gab der Stadtrat Bauer bekannt, dass insgesamt vier Bürger der Stadt einen Betrag von einer halben Million Mark in diese Stiftung eingezahlt hatten. In der im Juli stattgefundenen „Deutschen Feuerwehrausstellung“ in München nahm die Feuerwehr Plattling mit sämtlichen Fahrzeugen teil. Im September wurde in der Turnhalle gemeinsam mit der Sanitätskolonne ein Gründungsfest abgehalten. In den 60 Jahren des Bestehens der Feuerwehr stellte sich die Feuerwehr und Sanitätskolonne zusammen in 1.385 Fällen in den Dienst der Bewohnerschaft. Nach einer Großübung an der Deggendorfer Straße und dem Ludwigsplatz fand eine Parade mit den insgesamt 36 Fahrzeugen statt. Am 28. November hatte das Innenministerium im Einverständnis mit den übrigen bayerischen Staatsministerien die Richtlinie erlassen, dass alle Beamten bis zum vollendeten 35. Lebensjahr feuerwehrdienstpflichtig seien. Vor dem Anwesen des Hafnermeisters Wild wurde im Dezember ein Feuerlöschbrunnen erbaut, welcher die Lücke der Brunnen beim Preysingdenkmal und dem englischen Institut schließen sollte. Eine weitere Verbesserung des Feuerlöschwesens sollte die Erbauung des Tiefbrunnens bei der Straßenabzweigung Michaelsbucherstraße zum Krankenhaus bringen. Finanziert wurden diese Brunnen durch unentgeltliche Hand- und Spanndienste von Anwesensbesitzern, Spenden von Zement durch Industriefirmen und Barspenden der Anwohner und der Beteiligung der Bahn-Baubehörde.
1924
In der Generalversammlung im März wurde dem Ableben von Ehrenmitglied Graf Johann Georg von Preysing-Lichtenegg-Moos besonders gedacht und die Verdienste des Grafen neuerlich unterstrichen. Seit 1895 wurde vom gräflichen Hause insbesondere die Feuerwehr und auch die Sanitätskolonne mit unzähligen Wohltaten bedacht. Die ganze Stadt betrauerte nun diesen edlen und hochgeschätzten Mann. Es wurde mitgeteilt, dass der Löschpark um ein wertvolles Stück erweitert wurde. Wohltäter haben die erforderlichen Mittel zur Beschaffung einer kleinen Zwerg-Benzinmotorspritze gespendet. Sie ersetzt beim Dauerbetrieb eine Bedienungsmannschaft von ca. 20 Personen. Die in fünf Kompanien eingeteilte Wehr zählte 278 Aktive, 30 fördernde und mehrere Ehrenmitglieder. In eine schwierige Lage kamen die Gemeinden und Feuerwehren durch das Versiegen der Zuschüsse vom Fond für das bayerische Feuerlöschwesen. Die Gemeinden hatten nahezu keine finanziellen Möglichkeiten mehr. So wurde auch in Plattling die Möglichkeit der Einführung der „nach dem Gesetz zulässigen, übrigens mäßigen Feuerschutzabgabe“ angesprochen.
1925
Vom 25. Bis 27. Juni feierte der Bezirksfeuerwehrverband Deggendorf-Land sein 50. Stiftungsfest in Anerkennung in der Isarstadt, der Geburtsstätte des Verbands. Franz Xaver Bauer wurde der Titel des Bezirksbrandinspektors verliehen. Georg Steitz wurde erstmals zum 2. Kommandanten gewählt. Am 17. März wurde das Gräfliche Haus Moos erneut geehrt, indem Seine Königliche Hoheit, Gräfin von Preysing-Lichtenegg-Moos in Anerkennung unzähliger Verdienste zum Ehrenmitglied der Feuerwehr Plattling ernannt wurde.
1926
Die große Eisenbahn-Katastrophe von Langenbach beschäftigte in diesem Jahr die hiesigen Eisenbahnbehörden, den Stadtrat, die Feuerwehr und die Sanitätskolonne. Im Rathaus wurden Vorschläge zur Verbesserung des ohnehin schon als vorbildlich geltenden Eisenbahn-Rettungsdienstes gemacht. Im November desselben Jahres wurde bei einer Schlussübung das Sprungtuch, welches ausschließlich der Menschenrettung dient, erneut ausprobiert.
1927
Der Verwaltungsrat der Feuerwehr beauftragte Franz-Xaver Bauer mit der Ausarbeitung einer Denkschrift über die Feuerlöschwasserverhältnisse und die Brandbekämpfung in der Stadt Plattling.
1929
In diesem Jahr kam eine große Neuerung auf dem Gebiet der Brandbekämpfung auf den bundesdeutschen Markt, von der auch die Feuerwehr Plattling profitierte. In einem Tank mit 3 Quadratmetern Grundfläche, gefüllt mit Tropföl, Petroleum und Mischbenzin wurde ein Feuer entzündet, um mit dem neuen Speziallöscher die Möglichkeit der Brandbekämpfung auszuprobieren. Schon nach 30 Sekunden, nachdem kaum die Hälfte des eingesetzten Schaumlöschers aufgebraucht war, war das Feuer bereits gelöscht. Im Oktober beging der Eisenbahn-Obersekretär a.D. Franz-Xaver Bauer, Bezirksbrandinspektor, sein 50. Dienstjubiläum bei der Feuerwehr Plattling und zu gleich das 35. bei der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz.
1930
Dieses Jahr begann recht erfreulich für die Feuerwehr Plattling. Für seine hervorragenden Verdienste um das bayerische und deutsche Feuerwehrwesen erhielt Kreisfeuerwehr-Ersatzvertreter und
Bezirksbrandinspektor Franz Xaver Bauer das erst vor kurzem gestiftete „Reichsfeuerwehr-Ehrenkreuz am blau-roten Bande“ verliehen. Im Januar weihte die Feuerwehr Pielweichs eine neue Fahne und beging das 35. Gründungsfest. Die heutige Ortsteilwehr, so berichtete der damalige Vorstand Hauptlehrer Müller, wurde seinerzeit vom Bezirksbrandinspektor Bauer gegründet. Im Februar kam es in kurzer Folge zu zwei schweren Großbränden in Plattling und Wallersdorf, zu denen die Wehr ausrücken musste. In Plattling brannte es in der Holzwarenfabrik Mohring, am selben Abend geriet in Wallersdorf durch Brandstiftung die Brauerei Meindl in Brand. Über den Brand in in Plattling berichtete der Isar-Bote am 12. Februar:
„Zum Fabrikbrand bei Mohring: Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange, der Sägewerksbetrieb konnte bereits wieder aufgenommen werden. Im Teerungsraum, der sich in der Mitte der Fabrikgebäude befindet, und in dem somit Feuerausdehnung nach allen Seiten hin möglich war, waren allerdings vom Fabrikpersonal und der Nachbarschaft Löschversuche unternommen mit Minimax-Apparaten unternommen worden; doch führten dieselben zu keinem Erfolg mehr. Zu einer Katastrophe wäre es gekommen, wenn die schon vom Feuer umgebenen Teerfässer nicht mehr rechtzeitig aus dem Gebäude hätten entfernt werden können. Die an dieser gefährlichen Arbeit beteiligten Feuerwehrleute und Mithelfer verdienen ganz besondere Anerkennung. Leider haben sich im Verlauf des Großfeuers auch mehrere Unfälle ereignet. Ein Feuerwehrmann stürzte von einer Schubleiter ab, 2 Feuerwehrleute und 1 privater Helfer brachen an verschiedenen Stellen durch das Dach und fielen auf dem Boden auf. Auch bei den Löschmannschaften und bei den Mithelfern gab es Brandwunden und sonstige Verletzungen, sodass der anwesende Feuerwehrarzt Dr. Wandinger, Sanitätsrat, und die Roten-Kreuz-Leute mehrfach Hilfe leisten mussten. Viel auszustehen hatten namentlich die Strahlrohrführer, die bis auf die Haut durchnässt mit angefrorenen Kleidern stand hielten, bis jede Gefahr beseitigt war. Die Folgen zeigten sich jetzt in den nachträglichen Krankmeldungen. Auch vom ersten Brand liegt noch ein Wehrmann im Krankenhaus, der dort einer Operation unterzogen werden musste. Nachträglich muss noch festgestellt werden, dass es den Sicherheitsorganen und der Ordnungsmannschaft gelang, auf dem umfangreichen Brandplatz die Ordnung vollkommen aufrecht zu erhalten und dass die zur Mitarbeit Aufgeforderten sich willig an der Handspritzenbedienung beteiligten.“
Der Landesfeuerwehrausschuss hat im Februar als Ausdruck des Dankes und der Anerkennung für 50-jährige Dienstleitung im Feuerwehrdienst dem Bezirksbrandinspektor Franz Xaver Bauer das Bayerische Ehrenkreuz verliehen. Im selben Monat übernahm der bisherige 2. Kommandant, Herr Georg Steitz die Leitung des technischen Dienstes. Franz Xaver Bauer trat von seinem Posten als erster Kommandant endgültig zurück, führte jedoch die Tätigkeit als Vorstand weiter. Die Berichterstattung vom 26. März zeigt, dass die Nachwuchsarbeit schon immer eine wichtige Aufgabe der Plattlinger Feuerwehr war:
„Feuerwehr-Jugendgruppe: Seit den letzten Bränden haben sich 40 neue Mitglieder angemeldet, darunter dreißig unter 20 Jahren. Diese Jugendgruppe hat bisher eine so gute Schule im Fußexerzieren und im Ein- und Ausmarsch an den Geräten durchgemacht, dass sie gestern abends den Mitgliedern des Verwaltungsrates vorgestellt werden konnte. Sie hat hierbei glänzend abgeschnitten. Die Leistungen waren vorzüglich, sodass den Beteiligten wohlverdiente Anerkennung seitens des Herrn rechtskr. 1. Bürgermeisters Grillmaier und des Herrn Bezirksbrandinspektors Bauer ausgesprochen werden konnte. Auch die Abrichter, Kommandant Steitz und Adjutant Kraus verdienen für ihre Mühe Dank und Anerkennung. Gelegentlich der demnächst stattfindenden deutschen Feuerschutzwoche wird die Gruppe voraussichtlich vor die Öffentlichkeit treten können.“
Am 1. Mai befasste sich der Stadtrat mit einem Problem, welches auch für die Feuerwehr von Wichtigkeit war. Es ging um die immer noch fehlende Wasserleitung. Mit Grundstücksbesitzern wurden zwar Verhandlungen über die benötigten Geländestreifen geführt, aber die Ausführung des angestrebten Wasserleitungsprojektes konnte vorerst nicht in Angriff genommen werden, da die erforderlichen Geldmittel zu dieser Zeit nicht aufzutreiben waren. Im April und Mai führte die Feuerwehr ein umfangreiches Programm durch. Die Feuerschutzwoche in Plattling brachte in den Vereinshaus-Lichtspielen verschiedene Feuerwehrfilme und es wurde die zu solchen Anlässen obligatorische Feuerwehrgroßübung abgehalten.
1931
Brandinspektor Franz Xaver Bauer wurde in Anerkennung der Förderung des Bayerischen Feuerwehrheimes und der Unterstützung hilfsbedürftiger Kameraden die „silberne Verdienstmedaille am weiß-blau-schwarzen Band“ verliehen. Sanitätsrat Dr. Wandinger, Feuerwehrcorps-Arzt, erhielt die Ehrenmedaille für 25-jährige Dienstzeit verliehen.
1932
Im Juni brach in der Nacht um 3 Uhr ein Großbrand aus, der das Dienstgebäude des Telegrafenleitungsbezirkes sowie die Molkerei bedrohte. Die Feuerwehr setzte auch „chemische Handlöscher“ im Innenangriff ein und konnte erneut einen größeren Schaden verhindern. Zur Generalversammlung im Juli zählte die Feuerwehr nicht weniger als 365 aktive Wehrmänner. Diese waren eingeteilt in 6 technische Züge und 1 Kompanie Ordnungsmänner. Es wurden 16 Brandeinsätze, 29 Sonntagswachen, 33 Theaterwachen und 13 sonstige Hilfeleistungen geleistet. Im selben Jahr wurde noch ein neuer „Universal-Auto-Lösch- und Mannschaftswagen“ in Dienst gestellt. Es handelte sich hierbei um einen von Graf Preysing erworbenen Lastkraftwagen, der entsprechend umgebaut und für Feuerwehrzwecke dienstbar gemacht wurde. Durch Entschluss des Staatsministeriums des Inneren wurde den Feuerwehren im selben Jahr eine neue Aufgabe übertragen: Die Durchführung des zivilen Luftschutzes und der Gasabwehr. Im Dezember verlieh seine königliche Hoheit Prinz Alfons von Bayern das „Prinz-Alfons-Erinnerungszeichen auf blauem Bande“ an Franz-Xaver Bauer für seine hervorragenden, vaterländischen Verdienste.
1933
Dieses Jahr brachte den Isarstädtern und der Feuerwehr eine neue Errungenschaft. Es wurde mit dem Bau der langersehnten Ortswasserleitung begonnen. Der in ganz Deutschland neu eingeführt Feuerschutztag wurde auch in Plattling durchgeführt. Zu diesem Anlass wurde das Hauptfeuerwehrhaus in der Deggendorfer Straße beflaggt und festlich geschmückt und die renovierte Statue des Feuerwehrpatrons St. Florian geweiht. Der September brachte neue einschneidende Organisationsmaßnahmen bei den Freiwilligen Feuerwehren. Vom Landesvorsitzenden wurden ab sofort Führer ernannt, die mit Befehlsgewalt und Inspektionsbefugnis ausgestatteten waren. Gewählt werden konnten in Zukunft nur noch die Feuerwehrvorstände (sofern sie nicht zugleich Kommandanten waren), die Schriftführer und Kassiere, sowie die Zeugmeister und sonstige mit besonderen Aufgaben betraute Verwaltungsposten. Aufgrund dieser neuen Vollzugsbestimmungen durften bei den Feuerwehren vor Neujahr 1934 keine Generalversammlungen mehr abgehalten werden.
1934
Am 14. April um kurz nach 1 Uhr ging eine Brandmeldung aus Höhenrain ein. Beweismäßig ist festgestellt, dass das erste Fahrzeug der Feuerwehr Plattling bereits acht Minuten nach der Alarmierung an der Einsatzstelle eintraf. Die übrigen Fahrzeuge folgten unmittelbar danach. Es war zu lesen, dass die Plattlinger Motorspritze drei Stunden in Betrieb war und rund 540 Meter große und kleine Druckschlauchlängen mit Wasser versorgte. Bei diesem Großfeuer waren neben den Freiwilligen Feuerwehren Pankofen, Michaelsbuch, Rettenbach, Stephansposching und die Anstaltswehr Mainkofen vor Ort. Im April wurde auch im Bezirksfeuerwehrverband Deggendorf-Land die neue Diensteinteilung durchgeführt. Die Oberleitung über die Gesamtfeuerwehren des Bezirkes wurde Bezirksbrandinspektor Franz Xaver Bauer aus Plattling übertragen. Diesem stand auch die Befugnis zur Inspektion sämtlicher Wehren zu. Die Freiwillige Feuerwehr Plattling wurde in dieser Neugliederung dem Brandmeister Lichtenegger aus Wischlburg zugeteilt. Der Juli begann mit einem nächtlichen Feueralarm in Rottenmann. Eine große Scheune und zwei Schuppen brannten komplett nieder. Der automobile Löschzug der Wehr Plattling war hier über zwei Stunden im Einsatz. Am Sonntag, den 22. Oktober wurde im Hauptfeuerwehrhaus eine Gedenktafel für die im Weltkrieg 1914-1918 verlorenen Mitglieder enthüllt. Die von Herrn Apotheker Fuchs gestiftet und von dem Plattlinger Betrieb Josef Hingsammer erstellte Tafel sollte, so der Gedanke des Spenders, bei jedem Betreten des Feuerwehrhauses den Mitgliedern der Wehr ein Mahnmal zur treuen Pflichterfüllung sein. Diese Tafel hängt nach wie vor im Eingangsbereich des Feuerwehrgerätehauses in Plattling. Im November 1934 feierte Bezirksbrandinspektor Franz Xaver Bauer seinen 70. Geburtstag. Seiner unermüdlichen Hingabe verdankte die Stadt Plattling das hochentwickelte Rettungs- und Feuerlöschwesen, wie erster Bürgermeister Eigner bei der persönlichen Gratulation betonte.
1935
Am 10. Juli berichtete der Isar-Bote, dass nun auch in Bayern die vorbereitenden Schritte begannen, welche im nächsten Jahr das Deutsche Feuerwehrgesetz zur Umgestaltung der Wehren als Polizei-Exekutive zur Notwendigkeit macht. Die Feuerwehren sind in Zukunft nicht mehr in Kompanien oder Abteilungen eingeteilt, sondern bestehen ab sofort aus Lösch- und Halblöschzügen für welche die Mannschaftszahl und der Gerätebestand festgesetzt ist. In dieser Rechnung wird auch der Luftschutzdienst berücksichtigt. Der Name Kommandant wurde zudem durch die Bezeichnung Wehrführer (Führer-Prinzip) ersetzt.
1936
Die Wehren im Feuerwehrdienst erhielten am 1. März polizeiliche Rechte zugesprochen und hatten damit auch die Genehmigung polizeiliche Hoheitsabzeichen zu tragen.
1937
In der Generalversammlung wurden 334 Gesamtmitglieder erwähnt, davon waren 276 aktive Wehrmänner. Es wurde zu 10 Brandeinsätzen, davon drei Großbrände, ausgerückt und 40 Übungen, 107 Wachen, davon 47 Theaterwachen, abgehalten. Zudem kam es zu drei Kraftwagenunfällen, zwei Wasserdiensten und zu einem Eisenbahnunfall. Mittlerweile waren 86 Überflurhydranten an das städtische Wasserleitungssystem angeschlossen, zudem besaß die Feuerwehr bereits acht chemische Feuerlöscher. Eine neue Tragkraftspritze TS 8 wurde angekauft. Die Errichtung eines Schlauchturmes wurde zurückgestellt, da zum Trocknen der Schläuche der Wasserturm genutzt werden konnte. Im kleinen Rahmen beging man in diesem Jahr auch das Jubiläum des 75. Gründungsfestes. Im selben Jahr verstarb auch Bezirksbrand-Oberinspektor, Ehrenkommandant und Ehrenvorstand sowie Ehrenbürger der Stadt Plattling Franz Xaver Bauer. Oberkommandant Steitz ersuchte den Ersten Bürgermeister Posch ihn aus Altersgründen von seinem Amt zu entbinden.
1938
Dem Antrag von Spenglermeister Georg Steitz auf Entbindung vom Amt des Kommandanten wurde nachgekommen. Als Nachfolger wurde zum Jahresbeginn der Molkereibetriebsleiter Hans Schnitzler gewählt.
1941
Durch die berufliche Versetzung von Kommandant Hans Schnitzler nach Kempten war erneut eine Neuwahl nötig. In dieser wurde Kreisbrandmeister und bisheriger 2. Kommandant Weichhart zum Kommandanten gewählt.
1942
Am 1. April wurde Kommandant Weichhart zudem zum Kreisbrandinspektor befördert, die Oberlöschmeister Anton Köhlein und Xaver Saller zu Kreisbrandmeistern ernannt. Am selben Tag erhielt die Feuerwehr Plattling ein LF 15, ein Lastfeuerwehrfahrzeug mit einer Literleistung von 1.500 l/min. Da die erwachsenen Mitbürger zum Kriegsdienst eingezogen wurden, kam es in Plattling zu einer Jugendgruppe der besonderen Art. Die Hitler Jugend bildete die HJ-Feuerwehr mit eigener Spritze.
1943
Erneut kam es zu einem Führungswechsel, Herr Simeth löste Weichhart als Kommandant ab. Eine Gruppe der Freiwilligen Feuerwehr Plattling wurde mit dem Löschfahrzeug LF15 dem Katastro-phen und Bereitschaftszug, dem sogenannten Isar-Löschzug unter der Leitung des Straubinger Kommandanten Schneider, zugeteilt. Dieser Bereitschaftszug wurde bei Bombardierungen vor allem auch in größeren Städten wie Nürnberg, München, Regensburg, usw. eingesetzt. Dem Einsatzzug gehörten auch Gruppen der Feuerwehr Deggendorf und Bogen an. Bei diesen Löscheinsätzen wurden die Aktiven Simeth, Weichhart und Köhlein für besondere Verdienste vom Luftabwehrkommando Süd in München mit dem Verdienstkreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Hauptfeuerwehrmann Schober erhielt für seine Einsätze die Verdienstmedaille.
1944
Nach Fliegerangriffen in der Heimatstadt in den Jahren 1943 und 1944 musste die Feuerwehr vermehrt zu Lösch- und Aufräumarbeiten ausrücken.
1945
Die Militärregierung führte Pässe ein, in denen Ausgangszeiten sowie für die Feuerwehrmitglieder zusätzlich eine Nachtausgangserlaubnis eingetragen waren. Die Passausgabe erfolgte über die Stadt nach Genehmigung durch die Militärregierung. Kommandant Simeth konnte diese Pässe an insgesamt 63 aktive Mitglieder ausgeben
1946
Nach Ende des zweiten Weltkrieges erstatte Kommandant Anton Simeth folgenden Lagebericht: Mitgliederstand 70, durch Kriegseinwirkungen entstanden an den Kraftspritzen Reifen- und Glasschäden, sowie leichte Motorschäden. Das kleine Feuerwehrhaus bei Enchendorf wurde zerstört und an der Kleinkraftspritze waren Schlauch und Ausrüstungsbeschädigungen zu verzeichnen. Für die Alarmierung, die als ausreichend angesehen werden konnte, standen die Sirene und die Weckerlinie zur Verfügung. An Bestand wurde gemeldet: 65 Joppen, 60 Stahlhelme, 90 andere Helme und 20 Hosen. Brauchbare Handdruckspritzen waren noch 2 vorhanden, dazu 1 Tragkraftspritze mit 300 Liter-Leistung sowie 2 schwere Löschgruppenfahrzeuge Baujahr 1942 mit je 1500 Liter-Leistung, zudem die Dampfspritze die voll einsatzfähig gemeldet werden konnte. Drei Schubleitern mit 17, 15 und 12 Metern sowie zwei Schubleitern ohne Räder mit 9 und 9,5 Meter Steighöhe waren ebenfalls vorhanden. Die Wehr besaß zudem 60 B-Schläuche, 60 C-Schläuche sowie 12 Saugschläuche. Die Löschwasserversorgung war über eine Wasserleitung (4atü) gesichert, aus der 50 Oberflurhydranten gespeist wurden. Unterflurhydranten gab es damals noch nicht, jedoch konnte auf 12 Tiefbrunnen im Stadtgebiet, die Isar sowie den Mühlbach als offene Wasserentnahmestelle zugegriffen werden. Ein Treibstoffvorrat von 60 Liter Benzin und 150 Liter Dieselkraftstoff ermöglichte einen Einsatz von bis zu 15 Stunden. In der Generalversammlung am 9. April wurde Anton Simeth erneut zum ersten Kommandanten gewählt, Weichhart wurde sein Stellvertreter. Im selben Jahr wurden alle Feuerwehrhelme rot gespritzt. Am 2. Juni feierte Johann Nepomuk Roller das Fest der goldenen Hochzeit, zu dem neben Bürgermeister Wiese auch die Wehr gratulierte. Die Verdienste Rollers wurden dabei entsprechend gewürdigt.
1949
Einen mehrere Tage anhaltenden Katastropheneinsatz brachte im Juli das verheerende Hochwasser. Tag und Nacht wurde Dammwache gehalten. Die Löschwasserversorgung wurde durch den Neubau von drei Tiefbrunnen weiter verbessert, zudem wurde ein Überdruckventil angeschafft, welches eine längere Lebensdauer des Schlauchmaterials bringen sollte. Seit 1946 wurden neun Brände verzeichnet.
1951
Um die Weckerlinie weiter auszubauen wurden 10 neue Alarmglocken bestellt. Zudem wurden die Gerätschaften um 2 große und 4 kleine Scheinwerfer, 6 Helme, 9 Paar Handschuhe und 9 Uniformen erweitert. Der erster Bürgermeister Niebauer informierte die Feuerwehr über die weitere Verwendung der Feuerschutzabgabe.
1952
Am 8. Januar wurde in einer außerordentlichen Generalversammlung Verwaltungsoberinspektor a. D. Franz Xaver Saller zum Vorstand, Schlossermeister Anton Simeth zum ersten Kommandanten und Schuhmachermeister Johann Nepomuk Weichhart zum zeiten Kommandanten gewählt. In einem Schreiben vom 16. März an den Stadtrat bat die Freiwillige Feuerwehr um die Genehmigung, die automobile Motorspritze, noch immer mit Tarnanstrich versehen, auf rot spritzen zu dürfen. Ein Kostenangebot über 400 bis 500 DM der Firma Strohmeier wurde dem Ersuchen beigelegt. Da die Besatzungsmacht Feuerwehrfahrzeuge mit Tarnanstrich bis zur vorgeschriebenen Farbgestaltung (roter Anstrich) beschlagnahmte, wurde der Antrag noch im laufenden Etatjahr genehmigt. Für Neuanschaffungen von 10 Stahlhelmen, sechs Feuerschutzanzügen, 10 Feuerwehrdienststöcken, ein Tiefsauger, zwei Eisemann Handscheinwerfer und einer Rücklage für unvorhergesehene Ausgaben wurden 2.390 DM beantragt. Seit 1951 wurden sechs Brandeinsätze, drei Circuswachen und fünf Verwaltungsratssitzungen erwähnt.
1957
Am 8. April wurde Franz Xaver Saller erneut zum Vorstand, Oberbrandmeister Anton Köhlein zum 1. Kommandanten und Hans Kiefl zu seinem Stellvertreter gewählt. Hans Mühlbauer übernahm das Amt des Schriftführers und Michael Bichlmeier das des Kassiers. Die Fahrzeug-Neulackierung wurde abgeschlossen. Auch das LF 15 (Diesel) wurde rot lackiert, zudem wurde ein neues Martinshorn angebracht. Nach einer Generalüberholung der Pumpe im Herstellerwerk Magirus in Ulm war das Fahrzeug wieder voll einsatzfähig.
1959
Dem Stadtrat wurde ein Antrag zum Ankauf eines Tanklöschfahrzeuges eingereicht, welchem die Stadt auch zustimmte.
1961
Am 9. November wurde das neue Tanklöschfahrzeug von Stadtpfarrer Heinrich Kaiser kirchlich geweiht. An der Einweihung nahm auch 1. Bürgermeister Josef Niebauer teil. Erhalten hatte die Feuerwehr auch vier neue Pressluftatmer (Matter) mit entsprechenden Reserveflaschen. Wegen der hohen Unterhaltungs- und Reparaturkosten wurde das LF 15 (Benzin) außer Dienst gestellt. An alle Schulen in Plattling, das Krankenhaus und das Altersheim wurden neu erarbeitete Feuerlöschordnungen ausgegeben.
1962
Mit dem Verkauf des „letzten Feuerwehrhäusls“ am Kapellenweg, welches schon mehr als fünfzehn Jahr nur noch ein Schaustück aus längst vergangener Feuerwehr-tradition war, wurde ein Schlussstrich unter eine Epoche gesetzt, die von der Jahrhundertwende an nahezu dreißig Jahre lang den Einsatz der Plattlinger Feuerwehr bestimmte. In der Generalversammlung am 21. Dezember löste Max Niefanger den bisherigen Kommandanten Anton Köhlein ab. Hans Kiefl wurde für Franz Xaver Saller zum Vorstand gewählt. Beide hatten aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kandidiert. Die Feuerwehr zählte 102 aktive, 39 passive sowie 48 fördernde Mitglieder. Es waren in diesem Jahr insgesamt 13 Brandeinsätze zu erledigen, des weiteren wurden 10 Übungen und 11 Brandwachen abgehalten. Bürgermeister Josef Niebauer verlieh an Kommandant Anton Köhlein, Vorstand Franz Xaver Saller und Vorstand Hans Kiefl die Ernennungsurkunden zum Ehrenkommandanten bzw. Ehrenvorstand der Freiwilligen Feuerwehr Plattling. Zugleich wurden in der Jahresversammlung 11 Ehrenzeichen für 40 Jahre Feuerwehrdienst und 17 Ehrenzeichen für 25 Jahre Feuerwehrdienst an altgediente Kameraden verliehen.
1963
Zur Fahnenweihe der heutigen Ortsteilwehr Pielweichs am 14. Juli übernahm die Freiwillige Feuerwehr Plattling die Patenschaft. In der Zeit vom 3. bis 5. August stellte die Feuerwehr die Wasserversorgung in Plattling sicher. In der damaligen Berichterstattung hieß es: „Noch nie hat die Hitze den Verantwortlichen der Stadt, den Stadtwerken und der Feuerwehr solchen Einsatz abverlangt. Der Ausfall der vier Pumpen rief alle Verantwortlichen auf den Plan, schnell und überlegt zu handeln. In Tag- und Nachtarbeit wurde eine 1,6 Kilometer lange, aus neuen Feuerwehrschläuchen erstellte provisorische Wasserzufuhr von der Pumpstation in Eisenstorf bis zum Wasserturm errichtet. Am 29. November ist Ehrenvorstand Franz Xaver Saller verstorben. Er gehörte der Feuerwehr über 44 Jahre lang an. In einer Verwaltungsratssitzung im November ging es neben dem Einbau einer Heizung in das Feuerwehrhaus auch um den Ankauf einer mechanischen Drehleiter (DL 25h), die beim Stadtrat beantragt werden sollte. In der Generalversammlung wurde von der Feier zum 100. Gründungsfest berichtet, welches am 22. September begangen wurde. Nach dem Kirchenzug und Totengedenken fand der Festgottesdienst statt, den Kooperator Huber Feichtmeier zelebrierte. Mit einem Kameradschaftsabend klang diese Jubiläumsfeier aus. Weiter wurde in der Generalversammlung von acht Brandeinsätzen, einem Notstandseinsatz (Wasserversorgung) und 15 Übungen berichtet. Im selben Jahr verstarb Altmitglied „Muckl“ Roller.
1964
In diesem Jahr wurden 18 Brandeinsätze erledigt, darunter der Einsatz beim Industriegroßbrand in Deggendorf (Textra-Werke). Zu einem Öleinsatz nach einem Tankwagenunfall in Mainkofen rückte die Feuerwehr aus und hielt neben sechs Verwaltungsratssitzungen noch 26 Übungen ab. Im Josefsheim wurde der 1. Teilabschnitt der stationären Löschwasserversorgung mit Wandhydranten abgeschlossen. Für das Aktivpersonal wurden elf Rundsteueranlagenempfänger angebracht. Außerdem wurden in diesem Jahr zwei Besichtigungsfahrten nach Karlsruhe und Ulm wegen des beabsichtigten Ankaufes der vollautomatischen Drehleiter durchgeführt. Die Feuerwehr zählte zu dieser Zeit 83 aktive, 38 passive und 68 fördernde Mitglieder.
1965
Es konnte folgende Jahresbilanz gezogen werden: 81 aktive, 40 passive und 69 fördernde Mitglieder gehörten der Freiwilligen Feuerwehr Plattling an. Es wurden acht Übungen abgehalten und die Feuerwehr rückte zu 21 Einsätzen aus, darunter auch am 12. März zu einem Zimmerbrand im Bürgerspital und einem Hochwassereinsatz am 13. Juni in der Grünau. In der Jahresversammlung wurden Hans Baronner, Josef Rohrmeier, Gottfried Winter, Otto Voit und Walter Duschl zu Löschmeistern ernannt. Zwei Aktive Mitglieder nahmen erfolgreich an einem Lehrgang für Atemschutzgeräteträger an der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg teil.
1966
Am 24. Februar wurde vom Stadtrat der Beschluss gefasst, für die Feuerwehr Plattling eine hydraulische Drehleiter DL 18 im Wert von 50.000 DM anzuschaffen. Am 13. März wurde vom Postamt Plattling, als Übergangslösung, der Feuermeldedienst für die Stadt Plattling übernommen. Im selben Jahr besuchte die Feuerwehr die Hauptwache der Berufsfeuerwehr München an der Blumenstraße sowie die Feuerwachen 5 und 8. Im November besuchte der Leiter der Berufsfeuerwehr München, Branddirektor Seegerer, die Plattlinger Feuerwehr. Er kam extra wegen der Dampfspritze, von denen es nur noch zwei Exemplare in der Bundesrepublik gab, in die Isarstadt. Die alte Plattlinger Spritze sollte in der Berufsfeuerwehrschule in München einen Ehrenplatz erhalten, jedoch im Eigentum der Stadt Plattling verbleiben. Am 19. Dezember wurde eine alte Holzleiter an die Feuerwehr Niederalteich übergeben. Die Jahresbilanz ergab 12 Alarmierungen, darunter der Großbrand im Gasthaus „Brathendlstation“ am 14. Januar, der Crusilla-Brand in Deggendorf am 22. Januar sowie der Großbrand in einem landwirtschaftlichen Anwesen in Makofen am 2. April. Es wurden zudem 10 Versammlungen, sieben Übungen und acht Brandwachen gehalten. Die Feuerwehr zählte in diesem Jahr 78 aktive, 38 passive sowie 93 fördernde Mitglieder.
1967
Vom Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz wurde die Wehr der Südzucker AG offiziell als Werksfeuerwehr anerkannt. In Plattling standen somit auf einen Schlag 30 zusätzliche, vollständig ausgebildete und ausgerüstete Feuerwehrleute zur Verfügung. Der Leiter der Außenstelle Niederbayern des Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz, Ing. Josef Bohmann, sprach in Plattling vor der Feuerwehr über die Möglichkeiten der Alarmierung, wobei die „stille Alarmierung“ vorgestellt wurde. Am 13. April wurde die neue Drehleiter DL 18 im Werk in Ulm übernommen, am 21. Oktober folgte die kirchliche Weihe des Fahrzeuges durch Dekan Heinrich Kaiser. Im Juni wurde Ferdinand Stadler zum neuen Kreisbrandinspektor gewählt. Altkamerad Karl Kilger stiftete der Feuerwehr Plattling eine Sturmglocke mit dem Zeichen der Freiwilligen Feuerwehr als Tischglocke, welche noch heute im kleinen Unterrichtsraum steht. Am 3. November fand die Jahreshauptversammlung statt, Max Niefanger wurde zum ersten Kommandanten und Josef Kappl zu seinem Stellvertreter gewählt. Als Vorstand wurde Walter Duschl gewählt. In dieser Jahresversammlung erhielten 34 Mitglieder die staatlichen Ehrenzeichen für 40- und 50-jährige, aktive Dienstzeit bei der Feuerwehr. Am 29. Dezember wurden im Feuerwehrhaus an der Deggendorfer Straße zwei Unterrichtsräume durch die Stadt an die Wehr übergeben. In der Jahresbilanz wurden 12 Alarmierungen, darunter ein Scheunengroßbrand in Altholz am 5. Januar, ein Wohnhausbrand in Höhenrain am 27. Juni, ein Großbrand in Wallersdorf am 22. September und ein Tankzugbrand auf der Bundesstraße 8 in Höhe der „Sautorner Kreuzung“ erwähnt, zu denen die Plattlinger Feuerwehr jeweils ausrückte. Der verunglückte Tankzug war mit 23.000 Litern Öl beladen. In diesem Jahr wurden außerdem 8 größere Übungen und 4 Verwaltungsratssitzungen abgehalten.
1968
Am 13. Januar wurde Johann Nepomuk Weichhart zum Ehrenmitglied der Feuerwehr Plattling ernannt. Am 15. Juni wurde die neue Tragkraftspritze TS 8/8 in feierlichem Rahmen, im Anschluss an erfolgreich abgelegte Leistungsprüfungen, in der Gewerbehalle übergeben. Geistlicher Rat, Dekan Heinrich Kaiser nahm die kirchliche Weihe vor. In einer Verwaltungsratssitzung am 14. September wurde beschlossen, eine Jugendgruppe für den Nachwuchs in der Wehr zu bilden. Satzungsgemäß war in jener Zeit der erste Vorstand zugleich auch Jugendwart. Nach einer Vorführung am 10. Dezember, bei der eine „stille Alarmierung“ für die Feuerwehr erprobt wurde, zeigte sich Bürgermeister Hans Krümpel keineswegs abgeneigt der Plattlinger Wehr eine derartige Anlage zu bewilligen. Die Anlage würde etwa 35.000 Mark kosten, wobei es einen Zuschuss vom Staat geben würde. Der Stadtrat und der Stadtkämmerer sollten nun die Möglichkeiten der Anschaffung prüfen. Die Wehr zählte damals 58 aktive Mitglieder und rückte zu 10 Alarmierungen aus.
1969
In der Generalversammlung wurden Otto Voit und Fred Winter zu Oberlöschmeister und Alois Zießler zum Löschmeister ernannt. Im Oktober legte die erste Löschgruppe die Prüfung zum Leistungsabzeichen Gold ab. Erfolgreich nahmen daran teil: Max Niefanger, Hans Baronner, Otto Voit, Siegmund Siebauer, Josef Rohrmeir, Walter Duschl und Josef Kappl. Im November sprach Bürgermeister Hans Krümpel in der Bürgerversammlung den erforderlichen Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Plattling an. Es sollte, so das Konzept des Stadt-oberhauptes, darin auch das Rote Kreuz untergebracht werden. Die Kosten wurden damals auf 750.000 Mark geschätzt.
1970
Die Stadt stellte 60.000 Mark zur Verfügung, wovon 20.000 Mark als Rücklage für ein neues Einsatzfahrzeug verwendet werden, sowie für 12.000 Mark ein Kommando- und Schnelleinsatzfahrzeug angeschafft werden sollte. Im April wurde schließlich der Ankauf von zwei neuen Fahrzeugen, einem Löschgruppenfahrzeug LF 8 und einem VW-Kombi, beschlossen. Josef Kappl wurde in der Kommandantentagung in Urichsberg als Nachfolger von Max Niefanger zum Kreisbrandmeister ernannt. Am 14. Juni wurde eine Fahnenweihe gefeiert, wobei Valerie Baronner als liebevolle Fahnenmutter fungierte und Bürgermeister Hans Krümpel die Schirmherrschaft übernahm. Bei diesem Fest erfolgte auch die Weihe des neuen VW-Schnelleinsatzfahrzeugs. Am 20. August kurz vor Mitternacht wurde die Feuerwehr nach einem verheerenden Unwetter zu einem Großfeuer in einem landwirtschaftlichen Betrieb nach Otzing gerufen. Der Einsatz dauerte bis in die frühen Morgenstunden, die Brandursache war ein „zündender Blitzschlag“. In einem Bericht vom 24. September wurde die Beschaffung von drei Sturmbooten für den Landkreis Deggendorf erwähnt, von denen eines für die Plattlinger Wehr zur Hochwasserbekämpfung und Ölabwehr auf fließendem Gewässer vorgesehen war. Im Oktober trat Kommandant Max Niefanger aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück. Am 4. Dezember fanden daher Neuwahlen in der Feuerwehr statt, Josef Kappl wurde erster Kommandant, Otto Voit sein Stellvertreter und Walter Duschl Vorstand. Walter Duschl übernahm zugleich das Amt des Jugendwartes. Der langjährige Kreisbrandinspektor Nepomuk Weichhart wurde für 50-jährige treue Dienste in der Feuerwehr besonders geehrt.
1971
Das im Herbst des Vorjahres eingetroffene neue Löschfahrzeug LF 8 (Fabrikat Magirus auf Opel-Fahrgestell) wurde im März vor dem Rathaus, zusammen mit einem neuen Krankentransportwagen des Roten Kreuzes, feierlich geweiht und seiner Bestimmung übergeben. Im Jahresbericht wurden 21 Einsatzanforderungen und zahlreiche Übungen aufgezählt. Der Umbau im Feuerwehrhaus an der Deggendofer Straße wurde abgeschlossen, ab sofort waren alle Fahrzeuge im selben Gebäude untergebracht. An Geräten standend der Feuerwehr nun ein VW-Kombi, ein Löschfahrzeug LF 8 mit TS 8/8, ein Tanklöschfahrzeug TLF 16 mit TS 4, das alte Löschgruppenfahrzeug LF 15 sowie die Drehleiter DL 18 zur Verfügung. Durch die freiwillige Eingemeindung der Gemeinde Pielweichs in die Stadt Plattling kam auch die Freiwillige Feuerwehr Pielweichs zur Isarstadt.Es wurde von der Plattlinger Wehr jedoch beschlossen, dass die Wehr selbstständig bleiben soll, wobei die Oberleitung jedoch Kreisbrandmeister Josef Kappl haben sollte. Die Vorstandschaften blieben jedoch wie bisher auch getrennt. Zur Brandschutzwoche wurde von der Plattlinger Wehr ein „Tag der offenen Tür“ im Gerätehaus veranstaltet. Zu diesem Anlass ging man mit der Drehleiter DL 18 sowie dem neuen Löschfahrzeug LF 8 der Feuerwehr Pankofen auf Werbefahrt. Als weiteren Beitrag zur Brandschutzwoche wurde im Betrieb Pfrimmer eine Großübung abgehalten, an welcher auch das BRK beteiligt war. Im November fand die erste gemeinsame Monatsversammlung der beiden Stadtfeuerwehren Plattling und Pielweichs statt. Vier Löschgruppen, darunter zwei Gruppen mit Neumitgliedern, legten im Dezember erfolgreich die Leistungsprüfungen ab. Im selben Monat rückte die Wehr noch zu einem Großbrand nach Ringkofen aus, bei dem zwei Scheunen, landwirtschaftliche Geräte, Heu- und Strohbestände sowie neun Stück Jungrind verbrannten. Der Schaden belief sich auf über 100.000 Mark.
1972
Im Haushalt der Stadt wurden 20.000 Mark als Rücklage für die Einführung der Funkalarmierung eingeplant. Im Juni fand die erste gemeinsame Hauptübung der Wehren Plattling und Pielweichs statt. Am 9. September wurde Großalarm gegeben. Im Bürgerspital am Ludwigplatz wütete eine Brandkatastrophe, bei der fünf Familien obdachlos wurden. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand das Gebäude bereits in Flammen. Als Brandursache wurde eine Kinderbrandstiftung ermittelt, der Sachschaden betrug weit über 100.000 Mark. Zur Brandbekämpfung wurden neben Plattling (LF 8, TLF 16, DL 18) auch die Feuerwehren Pankofen und Otzing (je mit LF 8) und die Deggendorfer Wehr mit der großen Drehleiter DL 30 alarmiert. Dank eines schnellen und umsichtig geführten Einsatzes konnte das gefährdete Hauptgebäude, der Dachstuhl war bereits in Brand geraten, gerettet werden. Noch im selben Monat wurde in einer Verwaltungsratssitzung der Ankauf einer Drehleiter DL 30 (damalige Kosten ca. 250.000 Mark) und der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses (geschätzte Kosten eine Million Mark) mit zweitem Bürgermeister Hermann Sterr beraten. Im November rückte die Wehr erneut zu einem Großbrand nach Deggendorf aus, wobei vor allem die DL 18 sehr gute Löscherfolge verzeichnen konnte. In der Generalversammlung zählte die Wehr 93 aktive, 37 passive und 85 fördernde Mitglieder. Es wurde seit der letzten Versammlung im April zu 11 Brandeinsätzen, darunter drei Großbrände, ausgerückt. Aus der Neuwahl ging Josef Kappl als erster Kommandant, Otto Voit als zweiter Kommandant und Walter Duschl als Vorstand hervor.
1973
Ein Silvesterfeuerwerk bescherte der Feuerwehr in der Neujahrsnacht einen Brandeinsatz in der Sanierung. Ein Übergreifen auf benachbarte Gebäude konnte verhindert werden, der Sachschaden belief sich auf 20.000 Mark. Die Flüssig-Gas-Abfüllstation war Gegenstand einer Katastrophenübung. 80 Feuerwehrleute aus 5 teilnehmenden Wehren beteiligten sich daran und verlegten über einen Kilometer Schläuche. Eine weitere Großübung (Nachtübung), an der neben 80 Feuerwehrmännern auch die Sanitätskolonne und die Wasserwacht mit ihrer Notstromanlage teilnahmen, fand in der Südzucker statt. Altkamerad Alois Schneiderbauer beging seinen 80. Geburtstag. Im selben Jahr verstarb Franz-Xaver Heißenhuber, seit 1918 treues Mitglied der Wehr und Träger des goldenen Ehrenzeichen. Im Juni wurde die Wehr mit Sprechfunk ausgerüstet. Ein FuG 7b wurde in das Tanklöschfahrzeug eingebaut. Bereits wenige Tage nach dem Einbau bewährte sich diese Neuerung bei einem schweren Verkehrsunfall in Stauffendorf. Am 5. September verstarb Ehrenmitglied Johann Nepomuk Weichhart, Inhaber des Goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichens.
Der Verstorbene war seit 1. April 1918 Mitglied der Wehr und lange Zeit als 1. und 2. Kommandant sowie Kreisbrandinspektor tätig. Zur Feuerschutzwoche führte die Feuerwehr erstmals einen sogenannten Wissenstest für die Jugend in der Feuerwehr durch. Insgesamt wurden 30 Einsätze, 69 sonstige Tätigkeiten sowie 11 Brandwachen geleistet.
1974
Regensburg führte in Plattling einen Maschinisten-Lehrgang durch, an dem 24 Feuerwehrleute aus Plattling und der Umgebung teilnahmen. Maschinist Georg Muckenschnabl schied nach 29 Jahren Feuerwehrdienst aus dem Aktivdienst aus. Am 22 April verstarb Dampfspritzenmaschinist Josef Birgmann, seit 1. Oktober 1916 Mitglied und Inhaber des goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichens. Im April war die Plattlinger Feuerwehr kaum von einem Großbrand in Manndorf wieder eingerückt, als in der Nacht ein Brandstifter in der Passauerstraße innerhalb kürzester Zeit zwei Personenwagen in Brand steckte, einer davon auf dem Gelände der dortigen Tankstelle. Am 24. Juli kam Außenstellenleiter Ing. Josef Bohmann wegen dem geplanten Gerätehaus-Neubaus in die Isarstadt. Im August erhielt zweiter Kommandant Otto Voit die Urkunde für den bestandenen Mittelstufenlehrgang an der Feuerwehrschule von Kreisbrandinspektor Leopold Schmid ausgehändigt.
1975
Das Landratsamt Dingolfing-Landau teilte mit, dass das Autobahnteilstück Wallersdorf-Sautorn auch von der Plattlinger Feuerwehr mit zu betreuen ist. Zum Jahresanfang wurde auch die Funkalarmierung eingeführt. Im Stadtgebiet standen mittlerweile 241 Hydranten, davon 81 Überflur- und 160 Unterflurhydranten, für die Löschwasserversorgung zur Verfügung. Die Wehr zählte 93 aktive und 37 passive Mitglieder. Zum 1. Januar wurde vom Stadtrat die Feuerschutzabgabe in Plattling eingeführt. Zugleich beschloss der Stadtrat den „Plank Acker als Standort für das neue Feuerwehrgerätehaus vorzusehen. Ein neuer Stützkrümmer wurde bei einer Tiefbrunnenübung ausprobiert. Um eine bessere Beschallung im Stadtgebiet bei Sirenenalarm zu erreichen, wurde am Grundschulgebäude an der Preysingstraße eine zweite Sirene montiert. Im September ging die Feuerwehr auf Orientierungsfahrt. Man besichtigte das Feuerwehrgerätehaus in Passau, um für den geplanten Neubau in Plattling die bestmögliche Lösung zu erhalten. Im Oktober 1975 traf die neue Rettungsschere bei der Wehr ein. „Die neue Waffe gegen den Verkehrstod“ hat an den Scherenspitzen eine Kraftanwendung von 4.500 kg und an den Zugösen sogar 6.000 kg. Mit übergeben wurde bestehend aus 5 KVA Aggregat und zwei Halogenscheinwerfern mit je 1.000 Watt. Zur Brandschutzwoche führte die Feuerwehr auf dem Ludwigplatz eine Großübung in sieben Übungsabschnitten in Zusammenarbeit mit dem BRK durch. In der Generalversammlung wurde von 16 Tag- und 10 Nachteinsätzen, 34 Übungen sowie 14 Brandwachen berichtet. Im Dezember brannte über sieben Stunden lang ein Sattelzug auf der Bundesstraße 8 bei Stephansposching. Der Schaden wurde auf 500.000 Mark beziffert. Das Löschwasser, das bei den minus 23° Celsius augenblicklich gefror, musste aus der Ortschaft Stephansposching im Pendelverkehr mit den Tanklöschfahrzeugen von Plattling und Deggendorf an die Brandstelle transportiert werden. Ausgemustert wurde das alte Löschfahrzeug LF 15. Der Wunsch das Fahrzeug ebenfalls in einem Museum unterzubringen konnte leider nicht erfüllt werden, daher wurde es anderweitig verkauft. Im selben Jahr stellte die Feuerwehr einen Strahlenschutztrupp auf. Oberlöschmeister Fred Winter nahm an einem Fachlehrgang für Strahlenschutz erfolgreich teil und übernahm die Leitung dieser Sondertruppe. Vom Stadtrat wurde dafür eine Ausrüstung im Wert von 11.000 Mark eingeplant.
1976
Am 2. Januar besichtigten Verantwortliche der Wehr mehrere auswärtige Feuerwehrgerätehäuser, um Erfahrungswerte für den Neubau in Plattling zu erhalten. Am 28. Januar legte die Wehr eine erste, planerische Konzeption vor. Es handelte sich um einen Entwurf eines Aktiven, der zur späteren Verwirklichung herangezogen wurde. Abordnungen des BRK und Erster Bürgermeister Hans Krümpel zeigten sich von diesem Entwurf sichtlich beeindruckt. In Zwiesel wurde am 22. Februar eine Drehleiter DL 30 besichtigt. Ein paar Tage später wurden erste Gespräche mit Vertretern der Herstellerfirmen Magirus und Mercedes-Metz geführt. Vom 30. März bis 27. April hielt die Feuerwehr in der Kantine der Südzucker AG einen Grundausbildungslehrgang in „Erster Hilfe“ ab, an der auch Angehörige der Werksfeuerwehr teilnahmen. Die Südzucker AG feierte ihr 5-jähriges Bestehen, das Werk Plattling bestand seit 15 Jahren. Am Volksfestplatz wurde das Jubiläum begangen, der Reinerlös der Tombola in Höhe von 6.500 Mark wurde der Feuerwehr für die Rettungsschere übergeben. Durch die Umstellung der Notrufnummer zur Polizei wurde das verantwortungsvoll arbeitende Personal des Plattlinger Postamtes von der Übernahme des Feuermeldedienstes entbunden. Die sich in Plattling bestens bewährte Notrufnummer 112 für die Feuerwehr blieb erhalten. Am 10. Juni brach ein Großbrand in der Elektro-Verteileranlage der Firma Stanglmeier KG aus, der eine Sachschaden von nahezu 200.000 Mark verursachte. Die Feuerwehr war über zwei Stunden mit der Brandbekämpfung beschäftigt. Ein verheerender Großbrand in einem landwirtschaftlichen Gut in Buchhofen machte das Ausrücken des gesamten Löschzuges der Plattlinger Feuerwehr erforderlich. Im September richtete die Feuerwehr erstmals ein Fußballturnier aus, an dem sich 20 Mannschaften beteiligten. Der Erlös der Veranstaltung war für den bevorstehenden Gerätehausneubau gedacht. Im Frühjahr wurde vom Stadtrat beschlossen, das neue Feuerwehrgerätehaus als größte Maßnahme für die Jahre 1978 und 1979 in den Haushalt einzuplanen. Bereits im August des selben Jahres konnte die Finanzierung für dieses 1,533 Millionen-Projekt gesichert werden. In der Jahresbilanz waren 41 Einsätze, 97 sonstige Dienstleistungen sowie 23 Übungen enthalten. Als weitere Mittelbeschaffung für den Gerätehausneubau begann die Feuerwehr mit regelmäßigen Altpapiersammlungen. Im Dezember wurde der 800.000-Liter-Tank der Tierkörperbeseitigungsanstalt gemeinsam mit der Wehr Neutiefenweg mit Wasser gefüllt um eine Dichtheitsprüfung des neu erstellten Öltanks durchzuführen. Dieser technische Einsatz zog sich über Stunden hin, konnte jedoch zur vollen Zufriedenheit der Firmenleitung erledigt werden.
1977
Nachdem sich das BRK vom ursprünglichen Plan, im Zuge des Neubaus des Feuerwehrhauses ein Rettungszentrum zu erstellen zurückzog, wurde ein neuer Plan für das Feuerwehrhaus diskutiert. Der Neubau sollte fortan nicht mehr im geplanten „Baukasten-System“ errichtet werden, sondern in einem Stück durchgezogen werden. Eine Gruppe der Jugendfeuerwehr legte erfolgreich die Prüfung zur Stufe 1 ab. Anlässlich der Brandschutzwoche fand mit dem gesamten Löschzug eine Großvorführung in der Grundschule an der Preysingstraße statt, die bei Lehrern und Schulkindern großen Anklang fand. Am 19. Oktober verstarb Altkamerad Cornelius Decker. Einen aufregenden Einsatz brachte der 8. November nachdem im BRK Altenheim ein Brand ausgebrochen war. Ein großes Glück war, dass neben dem Innenangriff mit Atemschutzgeräten auch noch die Drehleiter DL 18 eingesetzt werden konnte. Sie reichte gerade noch zum Fenster der Wohnung, in der das Feuer wütete. Es gelang, den Brand auf die Wohnung zu beschränken und die Bewohner vor Rauchvergiftungen rechtzeitig zu retten. Die Plattlinger Zeitung schrieb damals: „Die Feuerwehr bewahrte das Altenheim vor einer Katastrophe“. In Anerkennung seiner jahrzehntelangen Tätigkeit in der Feuerwehr wurde am 19. November Altmitglied Baptist Person zum Ehrenmitglied ernannt. Er erhielt dazu auch den ersten „Goldenen Ehrenring der Feuerwehr Plattling“ verliehen. Die in diesem Jahr durchgeführten Neuwahlen bestätigten Josef Kappl im Amt als 1. Kommandant, Fred Winter wurde zu seinem Stellvertreter gewählt, Vorstand wurde erneut Walter Duschl. Die bevorstehende Anschaffung einer neuen Drehleiter DL30 und der Gerätehausneubau wurde von Josef Kappl als vordringlich bezeichnet. Es wurden 55 Einsätze, davon 13 Brandeinsätze, 27 technische Einsätze, 41 Übungen und 18 sonstige Dienstangelegenheiten getätigt.
1978
Am 28. Februar verstarb Altlandrat Josef Krug, der für die Feuerwehr allgemein und speziell für seine Plattlinger Kameraden immer ein offenes Ohr hatte. Am selben Tag verstarb in Plattling auch Firmeninhaberin Frau Elisabeth Stanglmeier, die ebenfalls eine große Gönnerin der Plattlinger Feuerwehr war. Am 3. März wurden erste konkrete Pläne für den beabsichtigten Gerätehausneubau vorgelegt. Die Feuerwehr war mit den Planungen zufrieden, die Entscheidung fiel nun endgültig für den Planck-Acker an der Rennbahn als neuer Standort. Um ein finanzielles Polster für notwendige Anschaffungen zu erhalten, veranstaltete man erneut ein Fußball-Turnier. Unter erschwerten Bedingungen übten die Atemschutzgeräteträger der Wehr in der Atemschutzübungsstrecke der Feuerwehrschule in Regensburg. An der Katastrophenschutzübung „Kaltes Fußbad“ beteiligte man sich im April. Im selben Monat fanden Vorführungen von Drehleitern DL 30 am Hochhaus BRK-Altenheim statt. In mehreren Besprechungen gab der Verwaltungsrat die Empfehlung an den Stadtrat, sich für eine Magirus-Drehleiter zu entscheiden. Im Mai beteiligte man sich am Kreisfeuerwehrtag in Osterhofen. Im Juni wurde das Autobahnteilstück Sautorn bis Deggendorf Kreuz fertiggestellt un dem Verkehr übergeben. Damit kam auf die Feuerwehr Plattling eine weitere zu bewältigende Aufgabe zu. Im Juli wurde in einer Sitzung des Stadtrates das maßstabsgerecht erstellte Modell des neuen Feuerwehrhauses vorgestellt. Kommandant Josef Kappl hatte es mit Werner Sieche nach Originalplänen des Architektenteams gebaut. Mit dem Modell erklärten sich der Stadtrat einverstanden und die Planunterlagen wurden an die Regierung zur Genehmigung eingereicht. Die geschätzten Kosten beliefen sich auf 1,8 Millionen Mark. Drei Gruppen legten erfolgreich die Leistungsprüfungen ab, in einer Gruppe waren erneut Neuzugänge unter den Prüflingen. Der Eisenbahnersportverein gewann das Fußballpokalturnier der Feuerwehr. Unsere eigene Mannschaft blieb strafpunktefrei und erhielt den „Fair-Play-Pokal“. Im August schreckte der Großbrand im Leder-Hof in Sautorn auf. Mit allen Fahrzeugen rückte die Wehr zur Brandbekämpfung aus, zu der mehrere Feuerwehren alarmiert wurden. Um für Ölunfälle gerüstet zu sein, erhielt die Feuerwehr den bislang bei der FF Deggendorf stationierten Ölschadenanhänger. Mehrere Aktive besuchten daraufhin die notwendigen Fachlehrgänge an der Feuerwehrschule in Regensburg. Der Übungsbetrieb mit dem neuen Gerät lief an. Zu einem nächtlichen Großbrand an der Straubinger Straße wurde die Feuerwehr im September gerufen. Die dortige Schützenhalle beim Gasthaus Bayerischer Löwe, unmittelbar neben dem Tanklager der Firma Greil, brannte restlos nieder. Beim Eintreffen der alarmierten Feuerwehren (Alarmstufe 2) stand die Halle bereits lichterloh in Brand. Ein Übergreifen auf Nachbargebäude und vor allem auf unmittelbar neben dem Brandherd abgestellte Tanklastzüge und das Tanklager selbst konnten durch gezielten Einsatz verhindert werden. Im Oktober konnte die neue Drehleiter DL 30 im Herstellerwerk Ulm abgeholt werden. Mit dabei waren zweiter Bürgermeister Hermann Sterr und Altbürgermeister Hans Krümpel. Am 28. Oktober wurde sie feierlich vor dem Rathaus geweiht und seiner Bestimmung übergeben. Bis zu Fertigstellung des neuen Feuerwehrhauses wurde sie im städtischen Bauhof untergestellt. Im November fand die Jahreshauptversammlung statt, in der 29 Einsätze, 23 Übungen und 67 sonstige Dienstangelegenheiten erwähnt wurden. Im Dezember wurden die Aktiven bei einem Großbrand in Michaelsbuch gefordert. Beim Brand entstand hoher Sachschaden, mehrere Rinder kamen in den Flammen um. Wenige Tage später rückte man erneut in dieses Anwesen aus, der zweite Brand war jedoch nicht so groß und bald unter Kontrolle.
1979
Das Jahr begann mit einem folgenschweren Unfall auf der Kreisstraße DEG 5 zwischen Plattling und Otzing. Ein mit sechs Personen besetzter PKW war an einem Baum geprallt. Mit der Rettungsschere mussten zwei Schwerverletzte und drei Verkehrstote aus dem Fahrzeugwrack geborgen werden. Im Januar erhielt die Ortsteilwehr Pankofen Atemschuzugeräte. Atemschutzbeauftragter Willi Grassinger übergab im Beisein zahlreicher Aktiven beider Wehren die neuen Geräte. Mit dem Rettungsspreizer musste im Februar nach einem Frontalzusammenstoß ein Toter auf der Bundesstraße 8 bei Loh geborgen werden. Auf demselben Abschnitt wurden wenige Tage später zwei Schwerverletzte aus einem Fahrzeugwrack gerettet. Zu einer Änderung kam es in der Planung des Gerätehausneubaus. An Stelle der vorgesehenen Schrägtrockenanlage im Kellergeschoß soll ein Schlauchtrockenturm erbaut werden. Nach einer Empfehlung durch das Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz besichtigte man in Bogen diese Neuerung und legte das Ergebnis der Beratungen dem Stadtrat vor. Dieser stimmte der Änderung zu. Am 19. Februar verstarb Altkamerad Josef Hafner. Die im März über Niederbayern eingebrochene Schneekatastrophe beschäftige auch die Plattlinger Feuerwehr. Mit dem Notstromaggregat, das die Südzucker sofort bereitstellte, wurde über drei Tage das Hebewerk Pankofen der Abwasseranlage mit Strom versorgt und Gefriertruhen notdürftig „beliefert“. Das zweite Hebewerk wurde über diese Zeit mit der Tragkraftspritze TS 8/8 in Zusammenarbeit mit der Ortsteilwehr Pankofen betrieben. Mit der Drehleiter DL 18 wurde in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken die abgerissene Stromversorgung über die Freileitungen wieder repariert. Im Mai legte eine Gruppe erfolgreich die Leistungsprüfung ab. Einen weiteren, tagelangen Einsatz nach einer Laune der Natur erledigte die Wehr im Juni. Nach langanhaltender Trockenzeit rückte die Wehr mit dem Schaum-Wasserwerfer SWA 2000 zum „Rüben-Noteinsatz“ aus. Es wurden so zahlreiche Zuckerrübenfelder bewässert und die Ernte damit gerettet. Einen Höhepunkt im Juni bildete der Volksfestzug. Die Wehr hatte dazu eigens einen „Dampfzug mit 3 Waggons“ erbaut und erntete damit viel Lob und Anerkennung. Eine Fußtruppe in historischer Uniform begleitete die aus der Nibelungengeschichte bekannte Krimhild. Im Juni wurde der Polizei-Inspektion in Plattling die Feuerwehralarmierung für den Landkreisteil rechts der Donau übertragen. Die gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Polizei in Plattling spiegelte sich in der Übergabe eines neuen, modernen Alarmtisches durch die FF Plattling an die Polizei wieder. Der „Feuerteufel von Altenmarkt“ beschäftigte auch die Feuerwehr Plattling. Immer wieder brannten Gehöfte nieder, die den Einsatz mehrerer Feuerwehren erforderlich machten. Hierbei gab es auch den ersten Ernsteinsatz der neuen Drehleiter DL30. Altkamerad Gottfried Molz verstarb, nachdem er wenige Tage zuvor seinen 80. Geburtstag feierte. Beim Hochwassereinsatz im Juli bewährte sich das wenige Tage vorher im Gerätehaus eingebaute Funkgerät FuG 7b und war 3 Tage im Dauereinsatz. Im selben Monat musste die Wehr zu einem Flugzeugabsturz in der Nähe des Flughafens Steinkirchen ausrücken. Zur Brandschutzwoche fand in Höhenrain eine große Gemeinschaftsübung der Wehren Pankofen, Pielweichs, Plattling und Natternberg sowie des BRK statt, welcher auch Landrat Dr. Georg Karl beiwohnte. Am 4. Oktober kam es zum ersten Autobahn-Einsatz, als ein aus Deggendorf kommender PKW kurz vor der Ausfahrt Plattling-Nord Feuer fing. Mit dem TLF 16 wurde der Brand abgelöscht. Ölalarm gab es für die Wehr, als über tausend Liter Heizöl in den Reißinger Bach einliefen. Es gab hier den ersten Einsatz für den Ölschadenanhänger. Im Oktober rückte der Beginn des Neubaus des Gerätehauses in greifbare Nähe. Der Stadtrat vergab die Baumeisterarbeiten an eine Plattlinger Baufirma. Die Kosten waren auf 75.207,88 Mark veranschlagt worden. Kommandant Josef Kappl, Stellvertreter Fred Winter, Vorstand Walter Duschl und Max Achatz legten mit III/5 die höchste Stufe des Leistungsabzeichens ab. Als denkwürdiger Tag ging der 6. November in die Geschichte der Feuerwehr Plattling ein. Am Planck-Acker erfolgte der langersehnte Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus durch ersten Bürgermeister Josef Kiefl, Altbürgermeister Hans Krümpel und Landrat Dr. Georg Karl. In der Jahresbilanz waren 69 Einsätze, davon 27 Brandeinsätze enthalten. Zu neun Verkehrsunfallhilfe-Einsätzen, 10 Öleinsätzen und 51 Übungen kamen jeweils zahlreiche Aktive. Insgesamt wurden 244 Dienstangelegenheiten erledigt. In diesem Jahr waren nicht weniger als 14 Aktive zu den verschiedenen Lehrgängen an der Feuerwehrschule Regensburg. Der langjährige Kommandant Max Niefanger sen. wurde im Dezember durch Landrat Dr. Karl als Kreisbrandmeister verabschiedet. Niefanger blieb allerdings weiter in der Wehr aktiv, er führte als Hauptlöschmeister die Gruppe I. Zweiter Kommandant Fred Winter erhielt von Landrat Dr. Georg Karl das Zeugnis für bestandenen Mittelstufenlehrgang ausgehändigt. Die Anschaffung von Funk-Meldeempfängern, die durch eine sogenannte „Stille Alarmierung“ einen Sirenenalarm oft vermeiden könnten, wurde in Erwägung gezogen. Man ließ sich hierzu die von vier Herstellerfirmen auf dem Markt befindlichen Geräte vorführen und erprobte diese im gesamten Stadtgebiet. Neben AEG-Telefunken, für die man sich entschied, wurden Motorola, SEL und Bosch getestet.
1980
Zum Jahresbeginn kam vom Bayerischen Staatsministerium des Inneren die erfreuliche Mitteilung, dass Innenminister Gerold Tandler für den Neubau des Plattlinger Feuerwehrhauses einen Staatszuschuss in Höhe von 815.000 Mark bewilligt hat. Die zuwendungsfähigen Gesamtkosten wurden mit 2.331.000 Mark angegeben. Genau 250 Tage nach dem Spatenstich, nämlich am 18. Juli, wurde in feierlicher Form das Richtfest am neuen Feuerwehrgerätehaus begangen. Im August nahm die Jugendfeuerwehr an einem Zeltlager in Kuglstatt teil, das von Kreisbrandinspektor Leopold Schmid für den Feuerwehrnachwuchs ausgerichtet wurde. An „Ferien mit Pfiff“, organisiert durch die TSV-Reitabteilung Plattling, beteiligte sich die Feuerwehr mit dem gesamten Löschzug, was großen Anklang in der Bevölkerung fand. Am 20. September schreckte ein Großbrand an der Passauer Straße die Wehr auf. Ein Einfamilienhaus und eine altgediente Werkstatt wurden vollständig eingeäschert. Eine sechsköpfige Familie wurde durch den Brand obdachlos, als Brandursache musste in diesem Fall erneut Kinderbrandstiftung festgestellt werden. Am 22. September wurden die Meldeempfänger in Empfang genommen und an die Aktiven ausgegeben. Von den vorerst 15 Geräten wurden sieben an ständige Träger ausgegeben, die restlichen acht Geräte werden jeweils in monatlichem Turnus innerhalb der Aktivmannschaft gewechselt. Die „Stille Alarmierung“ in der Feuerwehr Plattling war damit eingeführt. Im Rahmen der Brandschutzwoche organisierte die Wehr erneut einen Wissenstest für den Feuerwehrnachwuchs. Auch die Landkreisführung der Feuerwehr nahm an dieser Nachwuchswerbung teil. Insgesamt beteiligten sich 41 Jugendliche an dieser Veranstaltung. In der Jahresversammlung wurden mehrere Aktive für langjährige Dienstzeit ausgezeichnet. Kommandant Josef Kappl ernannte in dieser Versammlung Max Amesberger, Günter Fuchs, Werner Sieche und Anton Weber zu Löschmeistern. In der Kommandantentagung in Untergessenbach wurde festgelegt, aus Anlass der bevorstehenden Gerätehauseinweihung, den Kreisfeuerwehrtag außerplanmäßig in Plattling abzuhalten. Die Jahresbilanz konnte sich ebenfalls wieder sehen lassen. Die insgesamt 84 Aktiven rückten bei 56 Alarmierungen zu 16 Brandeinsätzen, 13 Verkehrsunfallhilfen, 12 Öleinsätzen, 12 Technischen Hilfelesitungen und drei sonstigen Einsätzen aus. Dazu wurden noch 21 Brandwachen geleistet und 40 Übungen abgehalten.
1981
Mit den Vorbereitungen zum Kreisfeuerwehrtag war die Wehr vollauf beschäftigt. Durch das gute Verhältnis zur Berufsfeuerwehr München gelang es, die alte Dampfspritze zu dieser Veranstaltung nach Plattling zu holen. Der tatkräftigen Unterstützung der Berufsfeuerwehr, voraus deren Leiter Oberbranddirektor Dipl. Ing. Karl Seegerer, ist es zu verdanken, dass auch eine historische Kohlensäure-Leiter zum Festzug abgestellt wurde. Am 14. Juni fand der Kreisfeuerwehrtag bei herrlichstem Wetter statt. Tausende von Zuschauern aus Nah und Fern, zusätzlich zu den 1.200 beteiligten Feuerwehraktiven, konnten zahllose historische Gerätschaften, vom Ledereimer bis zur Dampfspritze und modernste Löschfahrzeuge vom Tragkraftspritzenfahrzeug TSF über LF 8 und LF 16, Drehleitern DL 18 und DL30 bis hin zum Rüstwagen RW 2 und Tanklöschfahrzeug TLF 24/40 bewundern. Unzählige Ehrengäste werteten diesen Festtag der Plattlinger Feuerwehr auf, bei dem Kommandant und Kreisbrandmeister Josef Kappl in Anerkennung seiner großen Verdienste um die Feuerwehr aus der Hand von Kreisbrandmeister Kovarik (Niederbayernsprecher) das „Deutsche Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber“ verliehen bekam. Am 3. Juli fand die erste Monatsversammlung der Wehr im Unterrichtsraum des neuen Hauses statt. Ein langersehnter Wunsch der Wehr ging damit in Erfüllung. Knapp vier Wochen vor der offiziellen Einweihung des neuen Gerätehauses weihten Neuzugänge den Übungshof ein. Sie bestanden als erste Gruppe auf dem neuen Übungsgelände die Leistungsprüfung der Stufe I. Nach 20 Jahren des Planens war es dann endlich soweit: Am Samstag, den 8. August wurde das neue Feuerwehrhaus eingeweiht und seiner Bestimmung offiziell übergeben. Regierungsvizepräsident Dr. Heinz Huther hielt dazu die Festansprache. Prälat Kaiser hier vor dem neuen Feuerwehrhaus eine Feldmesse, die vom BW-Männerchor und der Plattlinger Stub’n-Musik umrahmt wurde. Anschließend ging Prälat Kaiser durch das Haus und segnete nach dem Kruzifix im Unterrichtsraum alle anderen Räume des neuen Hauses. An diesem feierlichen Festakt nahmen Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Behörden zahlreich teil. Beim anschließenden „Tag der offenen Tür“ informierten sich tausende Isarstädter über ihre Feuerwehr. Das neue Haus war nun mehrfach Tagungsstätte von Feuerwehr-Führungskräften, sei es aus dem gesamten Landkreis oder auch von niederbayerischen Führungskräften. Am 19. August brannte es erneut im Bürgerspital, wieder entfacht durch „zündelnde Kinderhand“. Das Bürgerspital wurde dabei komplett vernichtet, drei Familien wurden obdachlos. Der Schaden belief sich diesmal auf etwa 200.000 Mark. Am 22. September fand auf dem gesamten Preysingplatz die Großübung zur Brandschutzwoche statt, eine informative Schau- und Rettungsübung, an der auch die Feuerwehren Pankofen, Pielweichs und Natternberg beteiligt waren. Zahlreiche Zuschauer konnten sich dabei wieder einmal von der hervorragenden Schlagkraft der Feuerwehren persönlich überzeugen. Nachdem eine Gruppe von Feuerwehranwärtern die Prüfungen zur Bayerischen Jugendleistungsprüfung erfolgreich abgelegt hatte, trat sie nach Ablegung der Prüfung zur Stufe I im gleichen Jahr zur dritten Leistungsprüfung an. In Osterhofen legten sie gemeinsam mit weiteren Jugendgruppen die Prüfungen zur Leistungsspange der Deutschen Feuerwehrjugend ab. Auf dem Übungshof vor dem Feuerwehrhaus legten zum Abschluss der Brandschutzwoche noch viele Löschgruppen die verschiedenen Leistungsprüfungen erfolgreich ab. Damit war in diesem Jahr fast die Hälfte des Aktivpersonals erfolgreich in den Leistungsprüfungen. 30 Jugendliche beteiligten sich zudem am Wissenstest. Nicht nur für Tagungen, sondern auch als Schulungszentrum für den Inspektionsbereich von Kreisbrandinspektor Leopold Schmid war das neue Haus bald als fester Bestandteil in den Ausbildungsplan aufgenommen.
Atemschutzgeräteträger-Übungen im Schlauchtrockenturm, Lehrveranstaltungen und Prüfungsabnahmen für die Jugendgruppen, Kommandanten und Führungskräfte in der Winterschulung und auswärtige Feuerwehren zur Schulung lösten sich in schönem Turnus ab. Am 28. Oktober wurde für 65.000 Mark eine leistungsstarke, mobile Flutlichtanlage, eine sogenannte Lichtgiraffe, durch den Landkreis Deggendorf für den Katastrophenschutz beschafft und im Feuerwehrhaus in Plattling stationiert. Bei Verkehrsunfällen konnte nun nachts die Unfallstelle ausgeleuchtet werden. Rechtzeitig zum Weihnachtsfest traf bei der Feuerwehr das neue Löschfahrzeug LF 16 ein. Die zunehmende Industrialisierung in der Isarstadt machte den Neukauf dieses größeren und leistungsfähigen Einsatzfahrzeuges notwendig. Mit der Rettungsschere bestückt und serienmäßig mit 800-Liter-Tank versehen, konnte es auch bei Verkehrsunfällen wirksam eingesetzt werden. Es wurde zu 59 Einsätzen ausgerückt sowie 68 Übungen und 127 sonstige Tätigkeiten abgehalten.
1982
Zum 1. Januar trat das neue Bayerische Feuerwehrgesetz, kurz BayFwG, in Kraft. Am 13. Januar wurde das neue Löschfahrzeug LF 16 sowie die Lichtgiraffe von Stadtpfarrer Johann Ochsenbauer feierlich geweiht. Stellvertretender Landrat Anton Dankesreiter hielt im Beisein zahlreicher Ehrengäste die Festansprache. Das von der Neuanschaffung abgelöste Löschfahrzeug LF 8 wurde wenig später an die Ortsteilwehr Pielweichs übergeben. Im April gratulierte die Wehr dem Ehrenmitglied Baptist Person zu seinem 75. Geburtstag. Am 24. April war der Bahnhof Schauplatz einer Katastrophenabwehrübung. Unter der Bezeichnung „Schnelle Schiene“ übten Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Rotes Kreuz sowie Zivil- und Katastrophenschutzeinheiten nach einem angenommenen Anschlag von Terroristen auf einen Munitionszug stundenlang die „Katastrophenbewältigung“. Bei der alle zwei Jahre traditionell vom St.-Johann-Nepomukverein veranstalteten Wasserfahrt beteiligten sich die Aktiven der Feuerwehr Plattling an unterschiedlichen Wasserspielen an und über die Isar. Im Rahmen des Volksfestprogramms wurde erstmals in Plattling ein „Tag der Rettungsdienste“ durchgeführt. Neben dem Roten Kreuz und der Wasserwacht, der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft und dem Zivilschutz war auch die Feuerwehr mit verschiedenen Einsatzfahrzeugen vertreten. Von der Berufsfeuerwehr München wurde eigens eine neue Drehleiter DL 30 abgestellt. Die Deggendorfer Wehr unterstützte die Veranstaltung mit dem Tanklöschfahrzeug 24/50 und dem Katastrophenboot. Am 28. Juli um kurz nach 9 Uhr abends wurde ein Großbrand in der BayWa Plattling gemeldet. Durch den raschen und wirkungsvollen Einsatz der ausgerückten Aktiven konnte der erwogene Giftgasalarm abgewendet werden. Am 21. September verstarb Ernst Stärz, Redakteur des Plattlinger Anzeigers, an einem Herzinfarkt. Mit ihm verlor die Wehr einen der Feuerwehr in allen Belangen aufgeschlossenen Redakteur, der die Arbeit der „Männer im blauen Rock“ stets im richtigen Licht darstellte. Nach einer weiteren Großübung am Preysingplatz, an der auch das BRK und die Polizei beteiligt waren, legten im September erneut 3 Löschgruppen erfolgreich die Leistungsprüfung ab. Am 8. Oktober wurde das neue Tanklöschfahrzeug TLF 16 nach der kirchlichen Segnung durch Stadtpfarrer Johann Ochsenbauer feierlich in den Dienst gestellt. Die Wehr verfügte somit über folgende Ausrüstung:
--Neu erbautes Feuerwehrhaus mit 5 Stellplätzen
--Tanklöschfahrzeug TLF 16
--Löschfahrzeug LF 16 mit Rettungsschere
--Drehleiter DL18
--Drehleiter DL30
--Mobile Flutlichtanlage
--Ölschadenanhänger
--Schaum-Wasserwerfer
--Atemschutz- und Strahlenschutzausrüstung
--15 Funk-Meldeempfänger für Alarmierungen
Das alte TLF 16, das über 20 Jahre treu seinen Dienst bei der FF Plattling tat, wurde im Dezember an die Feuerwehr Edenstetten verkauft, verblieb also im Landkreis Deggendorf. Im Oktober legte eine Gruppe von Feuerwehranwärtern erfolgreich die Prüfungen für das Bayerische Jugendleistungsabzeichen ab. Erstmals nahm dabei auch ein Feuerwehranwärter der Ortsteilwehr Pielweichs teil. Im November brannte ein „Pelletkühler“ im Werk der Südzucker AG. Enorme Hitze- und Rauchentwicklung, schwer zugängliche Brandnester und der Versuch den Betrieb möglichst nicht zu behindern, machten den Einsatz nicht gerade alltäglich. Der Einsatz zog sich über mehrere Stunden, wobei durch die schnelle Lokalisierung des Brandes lediglich ein Schaden von 50.000 Mark entstand. Am 23. Dezember stattete der Leiter der Branddirektion der Landeshauptstadt München, Herr Oberbranddirektor Dipl. Ing. Karl Seegerer dem neuen Haus seinen Besuch ab. Zu dessen Überraschung überreichte ihm Vorstand Walter Duschl in Anerkennung der langjährigen, sehr guten Zusammenarbeit sowie der hohen Verdienste um die Plattlinger Feuerwehr die Ernennungsurkunde zum Ehrenmitglied. Insgesamt wurden in diesem Jahr 59 Alarmierungen, 77 Übungen und 140 sonstige Tätigkeiten geleistet.
1983
Am 15. Januar fand in Plattling die große Kommandantentagung mit Wahl des Kreisbrandrates und der Kreisbrandmeister statt. Zu einem angeblichen Brand im alten Feuerwehrhause wurde am 15. Februar alarmiert. Dies stellte sich jedoch als Fehlalarm heraus. Am selben Tag fand im Unterrichtsraum eine Faschingsfeier mit Kehraus statt. Am 5. März nahm eine Abordnung mit Fahne an der Beerdigung des Kreisbaumeisters Fred Rieger in Metten teil. Im März wurde zudem in Deggendorf über die Errichtung einer zentralen Alarmstelle sowie einer Atemschutzübungsanalge für den Landkreis Deggendorf diskutiert. Die Funkausleuchtung für den Landkreis wurde am 23. April getestet, die Alarmzentrale wurde zu diesem Zweck für Gesprächsauswertungen besetzt. Im Mai unterstützte die Feuerwehr Plattling bei der Befestigung des Preysing-Denkmals am Stadtplatz. Mit der Drehleiter DL 30 wurde das Denkmal auf den vorbereiteten Sockel gehoben. Bei einem totalen Stromausfall während des Volksfestes im Juni sorgte die Feuerwehr mit der Drehleiter und der Lichtgiraffe für eine Ausleuchtung der Bierzelte und des Volksfestplatzes. Die Vorstandschaft gratulierte am 20. Juni Altkamerad Alois Schneidbauer zu dessen 90. Geburtstag. Am 11. Juli gratulierte zudem eine Abordnung Bürgermeister Josef Kiefl zu dessen 60. Geburtstag. In diesem Jahr wurde auch über die Anschaffung eines Pulverlösch-Anhängers P250 beraten und eine Vorführung veranlasst. Am 3. August nahm eine Fahnenabordnung an der Beerdigung des Altkameraden Hatzmannsberger teil. Im August verstarb zudem das älteste Ehrenmitglied der Plattlinger Feuerwehr, Ihre Königliche Hoheit, Gräfin Gundeinde von Preysing-Lichtenegg-Moos. Mit einer Fahnenabordnung in Moos wurde ihrem letzten Weg die Ehre erwiesen. Im September wurde schließlich das 120-jährige Jubiläum gefeiert. Zu diesem Anlass erstellte Schriftführer Werner Sieche die Chronik „120 Jahre Freiwillige Feuerwehr Plattling“, welche diese neue Chronik nun weiterführt.
1984
In der Jahreshauptversammlung wurde Werner Dischinger wurde zum Löschmeister. Am 31. März wurden Hans Weinzierl, Franz Xaver Bielmeier und Franz Xaver Steinbeißer mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet. Ein Großbrand auf dem Rennbahngelände zeichnete den Sommer diesen Jahres. Aufgrund von Kindern die unter der Tribüne des MSC Plattling zündelten, brannte diese vollständig ab. Da es sich bei der Tribüne um eine reine Holzkonstruktion handelte, entstand beim Brand eine solch enorme Hitze, dass die Löscharbeiten nur aus entsprechender Entfernung mit dem Schaum-Wasserwerfer durchgeführt werden konnten. Ebenso wurde durch die hohe Temperatur das TLF 16, welches in der Josef-Froschauer-Straße eingesetzt wurde, beschädigt.
1985
Im Oktober wurde eine wichtige Neuanschaffung getätigt. Durch eine großzügige Spende der örtlichen Sparkasse konnte ein neuer Rettungsspreitzer und ein neues Schneidgerät mit Hydraulikaggregat und angebauter Schnellangriffshaspel angeschafft werden. Durch zwei 20 Meter langen Höchstdruckschläuche mit Schnellstop-Steckkupplungshälften war der Anschluss von zwei Rettungsgeräten für wechselseitigen Betrieb möglich. Ab sofort konnte ohne großen Zeitverlust mit der Arbeit der Geräte begonnen werden. Im gleichen Jahr wurde Max Niefanger zum Ehrenkommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Plattling ernannt und erhielt das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Form eines Steckkreuzes. Günter Fuchs und Anton Weber wurden während der Jahreshauptversammlung zum Oberlöschmeister befördert, Alois Zießler zum Hauptlöschmeister. Am 30. September wurden Klaus Ende, Karl Heller sen. und Albert Stein mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet.
1986
Mit einer feierlichen Zeremonie wurde im November das neue Mehrzweckfahrzeug der Marke Mercedes Benz geweiht. Der Kombi sollte über 20 Jahre zuverlässig seine Dienste erfüllen. Max Niefanger wurde nach langjähriger Dienstzeit aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Max Niefanger war unter anderem zwischen 1962 und 1970 als erster Kommandant der FF Plattling tätig. Im Juni feierte unser Patenverein aus Pankofen bei herrlichem Wetter sein hundertjähriges Bestehen. Die fast völlig zerstörte Fahne aus dem Gründungsjahr wurde für das bevorstehende Jubiläum restauriert und in neuen Glanz versetzt. Das Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst konnte Hans Seidl in Empfang nehmen. Bei der Jahreshauptversammlung wurde Fritz Nömeier zum Löschmeister befördert.
1987
Das Jahr begann mit einigen Großeinsätzen für die Feuerwehr Plattling. Im März musste der Löschzug Plattling zur Firma Europa-Karton ausrücken und bereits einen Monat zuvor hieß es „Großalarm“ im Bezirksklinikum Mainkofen. 54 Feuerwehrmänner waren froh darüber, dass der Zimmerbrand in Haus 3a schnell unter Kontrolle gebracht und ein Übergreifen des Feuers auf den restlichen Gebäudekomplex verhindert werden konnte. Im Mai wurde die Freiwillige Feuerwehr Plattling zu einem Zimmerbrand im örtlichen Kreiskrankenhaus alarmiert und konnte auch hier den Brand schnell löschen. Wie bereits zwei Jahre zuvor konnte wieder ein Plattlinger Feuerwehrmann mit dem Steckkreuz als Ehrenzeichen ausgezeichnet werden. Im Dezember wurde dies in einer feierlichen Stunde an Josef Kappl verliehen.
1988
Das Jahr stand ganz im Zeichen des 125-jährigen Jubiläums. In einem Festakt bei bestem Wetter wurde die zwei Jahre zuvor restaurierte Fahne in der St. Magdalena Kirche in Plattling neu geweiht, um anschließend im großen Festzelt das Jubiläum gebührend zu feiern. Tags darauf konnte man als Gastgeber und Ausrichter den Kreisfeuerwehrtag im Festzelt abhalten. An beiden Tagen war das Festzelt am Volksfestplatz bestens gefüllt und die FF Plattling erwies sich als guter Gastgeber. Überschattet wurde das Feierjahr allerdings von einer Hochwasserkatastrophe. Große Teile von Altholz und Scheuer wurden Opfer der Wassermassen und die Feuerwehren im Umkreis waren tagelang mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. An der Feuerwehrspitze gab es zum Jahresende einen Führungswechsel. Günter Fuchs, Max Amesberger und Werner Dischinger übernahmen im November die Posten der Kommandanten und des Vorstandes.
1989
Nach jahrelanger Planungs- und Bauphase wurde im Oktober der neue Anbau des Gerätehauses eingeweiht. Die Erweiterung um vier Stellplätze und die dazugehörigen Sozial- und Geräteräume waren zu dieser Zeit dringend notwendig geworden, da das Einsatzgebiet für die Feuerwehr immer komplizierter und umfangreicher wurde und somit auch immer mehr Fahrzeuge und Gerätschaften benötigt wurden. Kommandant Günter Fuchs beförderte bei der Jahreshauptversammlung Heinrich Huber, Robert Pongratz und Max Dieter Hurm zum Löschmeister.
1990
Das Jahr beinhaltete drei Neuanschaffungen im Fuhrpark der FF Plattling. Neben dem sich noch immer im Einsatz befindlichen Versorgungs-LKW wurden ein Rüstwagen (RW2) und ein neues Einsatzleitfahrzeug (BMW 520i) für die Stützpunktwehr beschafft. Dr. med Peter Urmann übernahm am 2. Februar die Position des Feuerwehrarztes. Im Rahmen der Dienstgradversammlung im Februar wurden folgende Kameraden befördert: Günter Fuchs zum Oberbrandmeister; Max Amesberger, Willi Grassinger, Franz-Xaver Steinbeißer, Anton Weber und Alois Zießler zum Brandmeister; Peter Lochmahr, Hans Seidl und Herbert Stockerl zum Hauptbrandmeister; Werner Dischinger und Fritz Nömeier sen. zum Oberlöschmeister; Herbert Stockerl zum Hauptlöschmeister; Franz Fürch, Hans Kern und Karl Rohrmeier sen. zum Löschmeister. Herbert Stockerl übernahm in diesem Jahr die Aufgaben des Jugendwartes.
1991
Zu einem spektakulären Einsatz kam es in der ersten Jahreshälfte, als im April ein Reihenhaus in der Michaelsbucher Straße Opfer der Flammen wurde. Beim Eintreffen der Plattlinger Wehr schlugen die Flammen bereits aus den Fenstern des oberen Stockwerks. Sofort wurde seitens der FF Plattling die Situation erkannt und das weitere Vorgehen geplant. Durch das schnelle und konzentrierte Eingreifen der Plattlinger Wehr konnten zwei Kinder durch den ersten Atemschutztrupp mit Steckleitern aus dem Kinderzimmer im ersten Stock befreit werden. Ein halbes Jahr später wurden die beiden Feuerwehrmänner, Steffen Buscke und Martin Huber, für ihre selbstlose Tat mit der Bayerischen Lebensrettermedaille ausgezeichnet. Im selben Jahr stand die Brandschutzwoche unter dem Motto „Feuerwehrjugend – sinnvolle Freizeit“. Vor allem die Jugendgruppen des Landkreises waren in dieser Woche gefordert und zeigten in mancher Übung und Vorführung, dass sie die Zukunft der Wehren sind.
1992
Bei einem Großbrand im Getreidesilo wurde die FF Plattling zur örtlichen Niederlassung der BayWa AG alarmiert. Gerade dieser Einsatz vom September zeigte welche körperlichen Anforderungen an einen Atemschutzgeräteträger bei solch einem Einsatz gestellt werden. Einige Geräteträger hatten das Atemschutzgerät bis zu viermal umgeschnallt. Durch das schnelle Eingreifen der Plattlinger Wehr und den gezielten Einsatz der Drehleiter konnte der Brand schließlich unter Kontrolle gebracht und ein Übergreifen auf das benachbarte Holzlager verhindert werden. Die Haupteinfahrt ins Gerätehaus wurde mit einer automatischen Schranke versehen. Am 12. Juli wurde bei unserer Ortsteilwehr in Pielweichs das neue Feuerwehrhaus nach zweijähriger Bauphase feierlich eingeweiht. Sportlich konnte man nach längeren Planungen ein Highlight auf die Beine stellen. Beim Eishockeyspiel gegen die FF Deggendorf stand für alle Beteiligten der Spaß im Vordergrund und mancher Kamerad hatte größere Schwierigkeiten mit dem ungewohnten Untergrund. Schließlich konnte man mit einer deutlichen Niederlage, aber ohne größere Blessuren den Heimweg in die Isarstadt antreten.
1993
Während in den vergangenen Jahren nur der Schriftverkehr und die Statistik über den PC verwaltet wurde, so wurden ab Herbst diesen Jahres die gesamten Einsatz begleitenden Tätigkeiten über so genannte Einsatzleitrechner abgewickelt. Zweifellos ergaben sich durch diese Neuerung erhebliche Vorteile in der Alarmierung, Nach-alarmierung, Statistik und Datenpflege. Am 8. September feierte die FF Plattling ihr 130 jähriges Gründungsfest. Entgegen des normal üblichen Festzeltbetriebes wurde die Feier mit einer Messe in der Kirche St. Magdalena begonnen, um anschließend vor dem Bürgerspital das neue Tanklöschfahrzeug TLF 24/50 zu weihen. Dies wurde vorher aus dem Werk der Firma Ziegler in Giengen abgeholt. Die Festlichkeiten und Ehrungen fanden schließlich in feierlichen Rahmen im Bürgerspital statt. Für diese Abwechslung zu gängigen Gründungsfesten erntete die FF Plattling dabei von vielen Seiten Lob und Anerkennung. Beim traditionellen Historischen Markt in der Stadt Plattling fungierte die FF Plattling erstmals als Volk der Bauern mit einem großen historischen Lager am Ludwigplatz. Im selben Jahr wurden Fritz Fehler, Karl Rohrmeier und Steffen Buscke vom ersten Kommandanten Günter Fuchs zum Löschmeister befördert.
1994
Das langjährige Mitglied Hans Seidl wurde zum neuen Kreisbrandmeister gewählt. Das Einsatzjahr verlief währenddessen relativ ruhig. Dank der guten Zusammenarbeit aller Feuerwehrkameraden und die schnelle Einsatzbereitschaft konnte der Sachschaden gering gehalten werden. Für die persönliche Schutzausrüstung der aktiven Mitglieder der FF Plattling konnten in diesem Jahr 60 Schutzjacken „NOMEX 3“ beschafft werden. Unsere Ortsteilwehr in Pielweichs feierte in diesem Jahr ihr 100 jähriges Gründungsfest, bei dem auch die FF Plattling mit ihrer Fahnenabordnung am Fest teilnahm. Bei unserem Patenverein aus Pankofen wurde derweil im selben Jahr das neue Gerätehaus eingeweiht. Auch hier war die Wehr aus Plattling gerne der Einladung gefolgt. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung ernannte Kommandant Günter Fuchs Christian Lerchenberger, Christian Rohrmeier und Michael Ebner zum Löschmeister.
1995
Zu Beginn des Jahres wurde in der Feuerwehr Plattling auf Alarmierung mittels Alarmcomputer umgestellt. Somit war die Alarmierung und Nachalarmierung über Meldeempfänger und Sirene über das Programm „BASIS“ am PC möglich. Bei der Jahreshauptversammlung wurden Günter Fuchs, Max Amesberger und Werner Dischinger in ihren Positionen bestätigt. Im Rahmen der Brandschutzwoche veranstaltete die FF Plattling am 16. September einen Tag der offenen Tür, der von der Bevölkerung sehr gut angenommen wurde. Der langjährige 2. Kommandant Gottfried Winter wurde in diesem Jahr, begleitet durch die Kameraden der Plattlinger Wehr, beigesetzt. Zum Ende des Jahres musste die Feuerwehr Plattling zu zwei Großbränden ausrücken. Während im November bei der Firma Blienninger aufgrund eines technischen Defektes ein Feuer ausbrach, wurde man drei Wochen später zu einem Großbrand in einer Maschinenhalle der Schreinerei Niebauer alarmiert. In beiden Fällen entstand ein immenser Sachschaden in Millionenhöhe. Besonders die hohen Minusgrade erschwerten die Einsätze erheblich. Alleine beim Brand der Schreinerei Niebauer waren die Einsatzkräfte über 7 Stunden im Einsatz. Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch über mehrere Tage hin.
1996
Zu einem spektakulären Einsatz kam es im September in diesem Jahr. Ein Arbeiter war in der Wasserkammer des Wasserturmes samt seinem Gerüst 6 Meter in die Tiefe gestürzt und unter diesem eingeklemmt. Aufgrund der angenommenen Verletzungen und der Enge im Schacht, wurde eine Rettung mit dem Rettungshubschrauber Christoph 1, der Luftrettungsstaffel aus München beschlossen. Per Seilwinde wurde der Verletzte evakuiert und ins Plattlinger Kreiskrankenhaus geflogen. Im April entstand ein hoher Sachschaden bei einem Großbrand des Netto Discounters, der fast vollständig den Flammen zum Opfer fiel. Mit Unterstützung einiger Industriebetriebe konnte man den kompletten Atemschutz der FF Plattling auf Überdruck umrüsten. Auch wurde in diesem Jahr bei der persönlichen Schutzausrüstung auf den „BAYERN 2000“ umgerüstet. Das Eintrittsalter in die Jugendfeuerwehr wurde von 14 Jahre auf 12 Jahre gesenkt. Als Jugendwarte fungierten fortan Steffen Buscke und Martin Sieche. Im Oktober mussten die Kameraden der FF Plattling ihren langjährigen Kommandanten, Ehrenkommandanten und Ehrenkreisbrandmeister Josef Kappl zu Grabe tragen. Eine große Abordnung der Plattlinger Wehr erwies ihm die letzte Ehre. Befördert wurden in diesem Jahr Werner Dischinger zum Hauptlöschmeister; Steffen Buscke und Dieter Hurm zum Oberlöschmeister; Andreas Stoller und Martin Sieche zum Löschmeister.
1997
Zu zwei Großbränden musste die FF Plattling zum Jahresende ausrücken. Sowohl bei einem Werkstattbrand bei der Firma Stanglmaier, als auch zwei Monate später bei einem Dachstuhlbrand der Firma Laschinger entstand ein Sachschaden im Millionenbereich.
1998
Im März besuchte die erste Abordnung der Selkirker Feuerwehr das Gerätehaus in Plattling. Dies gilt auch als offizieller Beginn dieser bis heute andauernden Partnerschaft. Das Datum dieser Partnerschaft wurde auf den 29. März festgelegt. Im selben Monat wurde die FF Plattling in die Innenstadt zu einem Dachstuhlbrand bei der Massagepraxis Englmeier alarmiert. Durch das schnelle Eintreffen und die konzentrierte Arbeit konnte ein Ausbreiten des Feuers auf nebenstehende Gebäude verhindert werden. Günter Fuchs beförderte in seiner Position als Kommandant Anton Bachmaier und Stefan Sieder zum Löschmeister. Werner Dischinger, Klaus Ende, Johann Plankl, Helmut Stretz, Hans Kern, Fritz Apfelbeck und Hans Fehler wurden mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet. Hans Seidl, Franz Xaver Bielmeier und Hans Weinzierl konnten selbige Auszeichnung für 40 Jahre in Empfang nehmen.
1999
Im Mai wurde im Landkreis Deggendorf der Katastrophenalarm wegen Hochwasser ausgelöst. Beim so genannten Pfingsthochwasser hatte es tagelang sinnflutartige Niederschläge gegeben. Durch die feuchte Vorperiode und die Schneeschmelze waren die Wasserstände der Flüsse auf einem relativ hohen Ausgangsniveau, als der Starkregen einsetzte. Am 24.5. um 18:30 Uhr erreichte die Welle schließlich ihren Scheitelpunkt in Plattling und floss mit 1180 m³/s der Donau zu. Erst drei Tage später begann der Pegel in Plattling wieder deutlich zu sinken. In diesen Tagen war die Wehr pausenlos im Einsatz um Sandsäcke zu füllen und Dammwachen zu gehen. Martin Sieche übernahm als alleiniger Jugendwart die Führung der Jugendgruppe und wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung zum Löschmeister befördert.
2000
In der zweiten Hälfte des Jahres musste die FF Plattling zu einem Wohnhausbrand in Stephansposching ausrücken. Zum Glück kamen bei dem Einsatz keine Menschen zu Schaden. Ein spektakulärer Unfall ereignete sich an der Bundesstraße 8 in Höhe des heutigen Kreisverkehrs. Ein Autofahrer kam in den Nachtstunden von der Straße ab und überschlug sich. Das Auto blieb kopfüber in einem kleinen Bachlauf liegen. Nachdem das Auto in den frühen Morgenstunden von einem Radfahrer entdeckt wurde, rückte die Feuerwehr Plattling zur Personenbefreiung aus. Der Fahrer war glücklicherweise nur leicht verletzt, konnte sich aber nicht selbstständig aus dem Fahrzeug befreien. In der Jahreshauptversammlung ernannte Kommandant Günter Fuchs Heinrich Huber und Fritz Fehler zum Oberlöschmeister.
2001
Zum Jahresbeginn wurde die FF Plattling zu einem Wohnhausbrand in Michaelsbuch alarmiert. Trotz des raschen Eintreffens und der guten Zusammenarbeit der Rettungskräfte musste man bei diesem Einsatz ein Menschenleben beklagen. Im November wurde das neue Einsatzleitfahrzeug (KdoW BMW X5) im BMW Werk in München abgeholt. Das neue Fahrzeug ermöglichte dem Einsatzleiter fortan ein schnelles Erreichen des Einsatzortes, auch in unwegsamen und schwer zugänglichen Gelände. Zur Erweiterung des gesellschaftlichen Zusammenlebens wurde in diesem Jahr ein Altkameraden-Stammtisch gegründet. Der Gründungstag war der 23. März und es fanden sich cirka 15 Altkameraden dazu im Florianstüberl der Freiwilligen Feuerwehr Plattling ein. Im Frühjahr übernahm Oliver Mahal das Amt des ersten Kommandanten, sein Stellvertreter wurde Christian Rohrmeier. Zum Vorstand wurde Steffen Buscke gewählt. Zwei Gruppen der FF Plattling konnten zudem die Leistungsprüfung Löschangriff mit Erfolg ablegen.
2002
Wie bereits drei Jahre zuvor, stand das Jahr ganz im Zeichen des Hochwassers. Die in den Medien als „Jahrhundert-Hochwasser“ titulierte Katastrophe im März hielt die Feuerwehrmänner des Landkreises tagelang in Atem. Bis dato nie erreichte Pegelstände wurden in vielen Orten der Region Ostbayern gemessen. Ansteigendes Grundwasser, verursacht durch anhaltende Regenfälle, füllten die Keller ganzer Stadtteile. Aufgrund von Unstimmigkeiten in der Wehr mussten bereits nach kurzer Zeit wieder Neuwahlen durchgeführt werden. Christian Rohrmeier wurde zum ersten Kommandanten, Steffen Buscke zum stellv. Kommandanten und gleichtzeitg Vorstand des Vereins sowie Harald Choc zu dessen Stellvertreter gewählt. Anton Weber wurde von Kommandant Christian Rohrmeier zum Oberbrandmeister; Werner Dischinger, Christian Rohrmeier und Steffen Buscke zum Brandmeister; Christian Lerchenberger, Karl Rohrmeier und Robert Pongratz zum Oberlöschmeister und Heinrich Huber zum Hauptlöschmeister befördert. Günter Fuchs wurde im selben Jahr zum Zugführer ernannt. Drei Gruppen absolvierten in diesem Jahr erfolgreich die THL Leistungsprüfung sowie zwei Gruppen die Leistungsprüfung Löschangriff. Im März des Jahres verstarb Altkamerad Alois Zießler, eine Abordnung erwies ihm die letzte Ehre.
2003
Bei heftigen Unwettern am 21. Mai diesen Jahres kam es für die FF Plattling zu insgesamt 110 Einsätzen. Sintflutartiger Regen und starke Orkanböen sorgten für eine Vielzahl an umgestürzten Bäumen und voll gelaufenen Kellern und Straßen. Anton Bachmaier übernahm im selben Monat das Amt des Gerätewarts der Platlinger Wehr. Bereits einen Monat vorher fiel eine Scheune eines landwirtschaftlichen Anwesens in Sammern bei Moos den Flammen zum Opfer. Im Sommer konnte die neue DLK 23/12 ihren Dienst in Plattling aufnehmen. Die mit modernster Technik und Korbsteuerung ausgestattete Drehleiter löste die alte 30 Meter Leiter ab. Sie wurde von einer Abordnung der Plattlinger Wehr aus dem Magiruswerk in Ulm abgeholt. Außerdem konnte in Eigenleistung und Mitteln des Vereins der Verkehrswarnanhänger umgerüstet werden. Fortan war ein vollautomatisches Aufstellen und Bedienen vom Zugfahrzeug aus möglich. Ein Highlight diesen Jahres war die Ausrichtung des Kreisfeuerwehrtages vom 19. bis 22. Juni am Rennbahngelände. Viele interessierte Leute aus der Bevölkerung kamen zu den verschiedenen Vorführungen und auch eine Abordnung aus Schottland nahm an dieser Feierlichkeit teil. Am 13. September feierte man im kleinen überschaubaren Rahmen das 140-jährige Bestehen der FF Plattling im Saal des Preysinghofes. Bei gutem Essen, zünftiger Musik und Tanz wurde diese Veranstaltung ein voller Erfolg. Drei Gruppen konnten im Frühjahr erfolgreich die Leistungsprüfung THL absolvieren. Ein halbes Jahr später folgten diesem Erfolg zwei Gruppen beim Leistungsabzeichen im Löschangriff.
2004
Am 30. April wurde Bob Bertram, während seines mehrtägigen Besuchs in Plattling, als erste auswärtige Person zum Ehrenmitglied der FF Plattling ernannt. Bob Bertram gilt als Mitbegründer der Partnerschaft zwischen der FF Plattling und der Lothian & Borders Fire Brigade Group 9 aus Selkirk. Im September wurde dem im selben Jahr gekauften Rüstwagen (RW Iveco Magirus) bei einer feierlichen Zeremonie der kirchliche Segen erteilt. Für eine bessere Ausbildungsmöglichkeit im Hause wurden ein Laptop, die dazugehörige Software, ein Drucker und ein Beamer beschafft. Am 13. Juli wurde Ehrenmitglied Josef Kiefl von einer großen Abordnung der FF Plattling zu Grabe getragen. Sportlich gesehen konnte man ein internes Kleinfeldturnier auf den Trainingsplätzen der SpVgg Plattling ausrichten. Bei sommerlichen Temperaturen diente diese Veranstaltung mit anschließender Grillfeier im Garten der FF Plattling vor allem der Kameradschaft. Da der Spaß dabei im Vordergrund stand, war es hinterher wichtig, dass sich bis auf ein paar Muskelkater und ein paar blauen Flecken niemand ernsthaft verletzt hatte. Zum Jahresende konnte man noch mit einer Mannschaft beim Eisstockturnier der FF Deggendorf in der örtlichen Eissporthalle antreten. Obwohl man bereits in der Vorrunde aus dem Turnier ausschied, war man sich darüber einig, dass die Veranstaltung in Sachen Spaß und Kameradschaft ein voller Erfolg war. Bei der Jahreshauptversammlung wurde Martin Sieche zum Oberlöschmeister befördert. Eine erfolgreiche Leistungsprüfung THL konnten drei Gruppen der Plattlinger Wehr in diesem Jahr ablegen.
2005
Abermals wurde die Isarstadt von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht. Der Wasserstand der Isar erreichte bei Meldestufe 4 bis zu 375 cm. Etliche Arbeitsstunden wurden erneut für Dammwachen und das Befüllen von Sandsäcken absolviert. Im September wurde eine Wärmebildkamera (Fabrikat Bullard IT Commander) für die FF Plattling angeschafft. Die Wärmebildkamera unterstützt das Aufspüren von Glutnestern bei Bränden, sowie die Suche nach Personen in verrauchten Gebäuden oder weitläufigem Gelände bei Dunkelheit. Ebenso konnten 50 Paar Lederhandschuhe mit Schnittschutzeinlage für die FF Plattling beschafft werden. Mit der Beschaffung des neuen Rüstwagens nach neuer Norm im Jahr zuvor, wurde unter anderem auch der Gerätesatz „Absturzsicherung“ mitgeliefert. Dies erforderte, dass sich eine Gruppe der Ausbildung für die Absturz- bzw. Höhensicherung unterzog. Seit Juli diesen Jahres verfügt die Feuerwehr der Stadt Plattling über eine Höhensicherungsgruppe. Im April veranstalteten die Feuerwehren aus Plattling und Deggendorf gemeinsam die so genannten „Rescue Days“ am Volksfestplatz in Deggendorf. Hersteller und Ausbilder zeigten an mehreren Stationen den richtigen Umgang mit dem Rettungsspreizer und der Rettungsschere und gaben Tipps für eine besonders schonende Befreiung einer eingeklemmten Person. Am 9. Juli nahm die Jugendgruppe der FF Plattling am Jugendfestival der Stadt Plattling teil. Die Veranstaltung am Rennbahngelände wurde für Jugendwerbung und Information genutzt und fand großen Zuspruch bei der Jugend. Zwei Wochen später präsentierte sich die komplette Wehr bei einem Tag der offenen Tür am Feuerwehrgelände. Vorführungen, gutes Essen, Musik und Kinderbetreuung sorgten für einen gelungenen und bestens organisierten Tag. Jeweils drei Gruppen konnten an der Leistungsprüfung THL und Löschangriff mit Erfolg teilnehmen. In diesem Jahr musste allerdings auch der Tod des Ehrenvorstandes der FF Plattling verzeichnet werden. Eine ansehnliche Fahnenabordnung begleitete Walter Duschl bei seinem letzten Weg.
2006
Das Jahr begann mit einer Schneekatastrophe, wie sie lange schon nicht mehr eingetreten war. Etliche Dächer im gesamten Landkreis drohten unter der Last des schweren Schnees einzustürzen und wurden von den zahlreichen Helfern der Feuerwehr und der Bundeswehr freigeschaufelt. Am 9. Februar löste Landrat Christian Bernreiter schließlich den Katastrophenalarm für den Landkreis Deggendorf aus, der erst fünf Tage später wieder aufgehoben werden konnte. Kurz nach der Schneekatastrophe konnte das neue Mehrzweckfahrzeug der Marke Mercedes aus dem Werk abgeholt werden. Im Laufe des Jahres wurde mit dem Austausch der ersten Hallentore begonnen. Zunächst lösten 3 Sektionaltore der Firma Hörmann die bisherigen Falttore im Gerätehaus ab. Am 26. August fand nach fast einem Jahr an Aus- und Umbauarbeiten die erste Übung im Atemschutzübungshaus in der Sanierung statt. Die Stadt Plattling hat das Gebäude zur ständigen Verfügung gestellt, darin können nun jederzeit Aus- und Weiterbildungsübungen für Atemschutzgeräteträger der FF Plattling durchgeführt werden. Jürgen Kainz und Alfred Reichl wurden vom ersten Kommandanten Christian Rohrmeier zu Löschmeistern befördert, Martin Sieche zum Oberlöschmeister. Sowohl im Löschangriff als auch bei der Technischen Hilfeleistung konnten jeweils drei Gruppen eine erfolgreiche Leistungsprüfung absolvieren.
2007
Im Folgejahr des Schneechaos wurde die FF Plattling wieder durch einige Mittel- bzw. Großbrände gefordert. Im April hielt im Bereich der Isarauen ein Brandstifter die Feuerwehren in Atem. Sowohl zwei Fischerhütten, als auch das Vereinsheim der Schäferhundefreunde Plattling fielen dem Brandstifter zum Opfer. Besonderes letzteres Brandobjekt hatte vor allem sehr großen ideellen Wert, da die Hütte in stundenlanger Eigenarbeiten von den Vereinsmitgliedern erbaut wurde. Einen Monat zuvor konnte man in kleinem Rahmen den 40. Geburtstag der DL 18, liebevoll auch „Unsere Oma“ genannt, feiern. Am 13. Juli wurde die FF Plattling zu einem Einsatz ins ehemalige Kreiskrankenhaus in Plattling alarmiert. Dort war im Keller im Bereich der Bettenreinigung ein Feuer ausgebrochen. Nachdem mit der Wärmebildkamera der Brandherd ausfindig gemacht werden konnte, hatte man den Brand sehr schnell unter Kontrolle. Trotzdem entstand dabei ein Schaden von über einer Million Euro. Außerdem organisierte man im Juli einen Besuch bei der Flughafenfeuerwehr in München. Die Kameraden der FF Plattling zeigten sich sehr beeindruckt von den dort eingesetzten Fahrzeugen. Zum Ende des Jahres musste man zu Brandeinsätzen ins Möbelhaus Schweizer, der Löwen Apotheke und mehreren Bränden in privaten Anwesen ausrücken. In der Fahrzeughalle des Gerätehauses konnten in diesem Jahr 3 weitere Sektionaltore (Hörmann) und eine neue Abgas-Absauganlage beschafft werden. Durch die Anschaffung der neuen Absauganlage ist die Fahrzeughalle seither frei von CO² Abgasen. Im Dezember wurde außerdem noch ein Defibrilator aus Spendengeldern der heimischen Industrie beschafft. Ferner wurde das langjährige Mitglied Rudolf Eckl mit einer großen Abordnung auf seinem letzten Weg begleitet. Florian Loibl wurde von Kommandant Christian Rohrmeier zum Löschmeister befördert. Seit 16. März diesen Jahres zählten Franz Xaver Steinbeißer und Karl Heller sen. zu den Ehrenmitgliedern der FF Plattling. Zwei Gruppen der FF Plattling absolvierten die Leistungsprüfung Löschangriff mit bravour.
2008
Im Mai besuchte eine Abordnung der Selkirker Feuerwehr im Rahmen des 10 jährigen Bestehens der Partnerschaft die Isarstadt. Beim gemütlichen Beisammensein im Unterrichtsraum wurde schließlich John Munro nach Bob Bertram als zweiter Nicht-Plattlinger zum Ehrenmitglied der Plattlinger Wehr ernannt. Das Jahr war gerade einmal zur Hälfte vorbei, da kam es zu einem der größten Brandeinsätze für die FF Plattling der Neuzeit. Am 2. Juni wurde man um 18:10 Uhr zu einer Rauchentwicklung zum örtlichen Lokschuppen in der Werkstraße alarmiert. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht bekannt, dass in dem Lokschuppen 1000 Tonnen Rollenpapier und ca. 6000 Paletten Holzbriketts lagerten. Bereits beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte schlugen die Flammen durch das Dach. Zusätzliche Kräfte wurden umgehend alarmiert und schließlich waren über 400 Einsatzkräfte damit beschäftigt, den Brand unter Kontrolle zu bringen, was durch den gezielten Einsatz von Wasserwerfern bis ca. 1:00 Uhr morgens gelang. Die Nachlöscharbeiten dauerten noch etwa eine Woche an, bevor der Brandschutz an den Brandleider übergeben wurde. 39 Feuerwehren, THW, BRK und Polizei arbeiteten bei dem Einsatz Hand in Hand. Vielleicht auch aufgrund dieses spektakulären Einsatzes war ein paar Wochen später beim Jugendfestival am Stadtplatz der Andrang beim Stand der Feuerwehr groß. Die Veranstaltung wurde vorwiegend für die Jugendwerbung genutzt, doch manches „Expertengespräch“ am Rande dieser Veranstaltung war unumgänglich. Im selben Monat konnte eine Mannschaft in Aholming zum Menschenkicker-Turnier antreten. Trotz des mäßigen Erfolgs war diese Veranstaltung sicher eine interessante und spaßige Aktion für die Jugendlichen und Junggebliebenen der FF Plattling. Am 8. September feierte man in überschaubarer Runde das 145 jährige Jubiläum der Feuerwehr in Plattling. Als Örtlichkeit wurde hierfür wieder das, für eine solche Feierlichkeit wie geschaffene Bürgerspital gewählt. Bei Livemusik und bester Verpflegung konnte man einige schöne Stunden verbringen. In der Fahrzeughalle wurden im gleichen Jahr die restlichen 6 Sektionaltore eingebaut, während die DLK 23/12 einen neuen Überdrucklüfter erhielt. Im August übernahm Martin Huber den Posten des Atemschutzgerätewarts. Bei den Neuwahlen wurden Anton Bachmaier als erster Kommandant, Jürgen Kainz als stellv. Kommandant und Christian Lerchenberger und Thorsten Maier als Vorstände gewählt. Michael Maier übernahm ab sofort den Posten des Kassiers. Die Position des Schriftführers ging an Sebastian Fuchs. Heinrich Huber, Robert Pongratz, Karl Rohrmeier und Karl Heller jun. wurden mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet. Die Leistungsprüfung in der technischen Hilfeleistung konnten in diesem Jahr zwei Gruppen erfolgreich absolvieren.
2009
Im Februar konnte das neue HLF 20/16 bei der Firma Rosenbauer in Österreich abgeholt und in Dienst gestellt werden. Die Fahrzeugweihe erfolgte einen Monat später im Feuerwehrhaus Plattling. Im August wurde die offizielle Eintragung ins Vereinsregister vorgenommen. Der Feuerwehrverein trägt künftig den Namen Freiwillige Feuerwehr Plattling e.V., nachdem in der Jahreshauptversammlung durch die Mitglieder die neue Satzung beschlossen wurde. Harald Choc wurde das Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25 Jahre, Max Niefanger jun. für 40 Jahre aktiven Dienst verliehen. Der ehemalige Kreisbrandmeister Hans Seidl wurde zum Ehrenmitglied der FF Plattling ernannt. Im Frühjahr legten zwei Gruppen erfolgreich ihre Leistungsprüfung THL ab, während ein paar Monate später sogar drei Gruppen dies bei der Leistungsprüfung Löschangriff gleich taten. Am 25. Juli wurde das bis dahin älteste noch lebende Mitglied der FF Plattling, Johann Baptist Person, zu Grabe getragen. Bei seinem Tod hatte Johann Baptist Person das stolze Alter von 102 Jahren. Trotz der schweren Zeiten in denen das Ehrenmitglied Kriege, Krisen und Katastrophenmiterleben musste, war er bis zu seinem Tod ein aufgeschlossener und zufriedener Mensch, der sehr interessiert an seinen Mitmenschen und seiner Umgebung war. Vier Tage später wurde der zwei Jahre zuvor zum Ehrenmitglied ernannte Karl Heller sen. am 29. Juli bei seinem letzten Weg von einer großen Abordnung der Plattlinger Wehr begleitet.
2010
Zum Oktober des Jahres wurde die ILS (Integrierte Leitstelle) Straubing in Betrieb genommen. Einen Monat vorher wurde die FF Plattling in den frühen Morgenstunden des 28. Septembers zu einem Einsatz in den Luna Park in der Otto-Brindl-Straße alarmiert. Schon beim Eintreffen stellte sich heraus, dass die Diskothek MGM im oberen Stockwerk bereits vollständig verraucht war. Trotz des schnellen Eintreffens und der über 20 Feuerwehren vor Ort entstand dabei ein Sachschaden von mehreren Millionen Euro. Als Brandursache wurde bald darauf Brandstiftung ermittelt. Die FF Plattling war auch in den Folgetagen noch am Einsatzort um die großflächig angelegte Photovoltaikanlage vom Flachdach des Objektes zu entfernen, da sich in der Isolierung des darunter liegenden Blechdachs immer noch Glutnester befanden. Nach langer Planung wurde auch mit dem Neubau der Lagerhalle mit den zwei zusätzlichen Stellplätzen und der notwendigen Lagerräume so wie sie heute zu sehen sind begonnen. Bei der Jahreshauptversammlung am 5. Februar, im Saal des Preysinghofs, wurden Waltraud Hurm und der langjährige Gerätewart und zweiter Kommandant Max Amesberger durch Kommandant Anton Bachmaier zu Ehrenmitgliedern der FF Plattling ernannt. Für die Jugendgruppe konnte man in diesem Jahr einen Berufsfeuerwehrtag auf die Beine stellen. Um eine realistische Situation für die Jugendlichen zu schaffen, mussten sich die Mitglieder der Jugendgruppe selbstständig ums Kochen, die Fahrzeugpflege und das Einsatzgeschehen kümmern. Lediglich mit einem Maschinisten verstärkt, der die Jungfeuerwehrler zur Einsatzstelle brachte, mussten die Teilnehmer zu verschiedensten, vorher nicht bekannten Einsätzen, ausrücken. Am Ende konnte man den Jugendlichen sowohl die Anstrengung als auch den Spaß an dieser 24 Stunden Schicht ansehen. Jürgen Kainz und Anton Bachmaier wurden in der Jahreshauptversammlung zum Brandmeister befördert. Christian Lerchenberger wurde mit dem Feuerwehrehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet. Am 20. März wurde Martin Sieche für seine Verdienste als Jugendwart vom Landesfeuerwehrverband mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehr in Silber ausgezeichnet. Über eine erfolgreiche Teilnahme bei der THL-Leistungsprüfung konnten sich drei Gruppen der Plattlinger Wehr freuen.
2011
Wie bereits 2 Jahre zuvor wurde bei der Firma Rosenbauer ein Fahrzeug als Ersatz für das bisherige Tanklöschfahrzeug Magirus TLF 16/25 nach Deutschland überführt und bereits im Juli des Jahres in den Dienst gestellt. An einem Freitag im Oktober wurde schließlich in einer feierlichen Zeremonie das neue Löschgruppenfahrzeug LF 20/16 der Feuerwehr Plattling sowie die neue Lagerhalle an der Deggendorferstraße eingeweiht. Die 878 Quadratmeter große Halle beinhaltet ein großes Lager für Bauhof und dem MSC und finanziert sich durch die auf dem Dach befindliche Photovoltaik Anlage fast von selbst. Der 220 Quadratmeter abgeschottete Hallenteil der Feuerwehr Plattling wird nun als Lagerfläche für Ausrüstung sowie als Standplatz für die unterschiedlichen Spezialanhänger genutzt. Nachdem die Feuerwehr Plattling kurz vor der Einweihung zum vierten Einsatz an diesem Tag gerufen wurde, begann die Einweihung mit kurzer Verspätung. Durchweg alle Redner dankten den Feuerwehrlern für ihre ehrenamtliche Arbeit, welche egal zu welcher Uhrzeit bei Einsätzen zur Stelle sind. Im Spätsommer des Jahres wurde schließlich in Vorbereitung auf das bevorstehende 150 jährige Jubiläum ein Festausschuss gegründet. Aufgeteilt in Arbeitsgruppen wurden die unterschiedlichen Aufgaben eigenständig bearbeitet und in regelmäßigen Abständen Festausschuss-Sitzungen abgehalten. Christian Lerchenberger wurde bei der Jahreshauptversammlung zum Hauptlöschmeister befördert, Thomas Reichl zum Löschmeister. Christian Rohrmeier wurde mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst, Hans Fehler und Helmut Stretz für 40 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet. Erwähnt wurde die Feuerwehr Plattling in der Rede von Ministerpräsident Horst Seehofer zum politischen Aschermittwoch, wörtliches Zitat: „Hausbesetzung in Berlin, [...] und dann rücken für die 25 Hausbesetzer 2500 Polizisten an, ja liebe Freunde wo leben wir eigentlich, des macht doch bei uns die Freiwillige Feuerwehr von Plattling.“
2012
In der Nacht zum 24. Mai wurde die FF Plattling zu einem Dachstuhlbrand im Stadtgebiet gerufen. Nach einem Blitzschlag mussten Glutnester gelöscht und das Dach teilweise abgedeckt werden. Werner Dischinger und Fritz Apfelbeck wurden mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen für 40 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet. Florian Loibl wurde von Kommandant Anton Bachmaier zum neuen Zugführer ernannt. Anton Bachmaier wurde am 23. November das Ehrenzeichen der Kreisbrandinspektion in Bronze verliehen. Zwei Gruppen der FF Plattling legten erfolgreich ihre Prüfung zur Leistungsprüfung THL ab. Im Dezember stellte sich die Feuerwehr einer HerausfordeÜbergabe des neuen Löschfahrzeugs LF 20 am Juli 2011. Eine besondere Herausforderung stellte der Brand im Luna Park dar, um den Schwelbrand in der Dachisolierung löschen zu können, mussten erst die über die gesamte Fläche montierten Photovoltaikplatten entfernt werden.rung der besonderen Art: Der Globus Markt rief zu einer Wette auf, sollten am 12.12.12 mindestens 50 Feuerwehrler um 18:00 Uhr in voller Montur ein Weihnachtslied zum Besten geben, so erhält die Jugendgruppe Plattling eine Spende über 500€. Zur Überraschung aller kamen über 150 Feuerwehrleute aus dem ganzen Landkreis und gaben neben dem Pflichtlied sogar noch eine Zugabe. Dies war wiedermal ein Zeichen was für eine großartige Gemeinschaft die Mitgliedschaft in einer Freiwilligen Feuerwehr doch bedeutet.
2013
In der Jahreshauptversammlung wurden Tobias Reichl und Sebastian Fuchs zum Löschmeister befördert. Eine erfolgreiche Teilnahme von drei Gruppen der FF Plattling bei der Leistungsprüfung Löschangriff konnte man in diesem Jahr ebenfalls verbuchen. Auch in diesem Jubiläumsjahr blieb der Landkreis von schweren Hochwassern nicht verschont. Für die Feuerwehr Plattling begann die Hochwasserkatastrophe mit der Rettung von fünf Personen, welche an der Isarwelle vom Wasser eingeschlossen waren. Durch langanhaltende Regenfälle verschlimmerte sich die Lage jedoch innerhalb von drei Tagen so sehr, dass im gesamten Landkreis Katastrophenalarm ausgelöst wurde. Die Plattlinger Dämme wurden in den letzten Jahren bis kurz vor der Isarmündung saniert, erhöht und mit Spuntwänden versehen, wodurch das Stadtgebiet Plattling verschont blieb. Bedingt durch die nie dagewesenen Pegelstände des Jahrhunderthochwassers konnte jedoch ein Deichabschnitt in der Nähe der Isarmündeung den Wassermassen nicht mehr standhalten. Somit wurden Teile des Schutzbereichs der Ortsteilwehr Pankofen zum Teil bis zu 3 Meter hoch überschwemmt. Die Wehr Plattling war hauptsächlich mit logistischen Tätigkeiten betraut und stellte unter anderem auch den überörtlichen Brandschutz sicher, um die im Hochwassereinsatz befindlichen Feuerwehren ein Stück weit zu entlasten. Die Karte auf dieser Seite zeigt verdeutlicht das Ausmaß der Überschwemmungen entlang der Donau und Isar. Am 15. Juli wurde dem 1. Kommandant Anton Bachmaier von der Bayerischen Staatsregierung und des Bayerischen Landtags eine Urkunde ausgehändigt. Für die außergewöhnliche Hilfeleistung bei der Bekämpfung der Hochwasserkatastrophe in Bayern im Juni diesen Jahres sprach man ihm dabei Dank und Anerkennung aus.
Am 8. September beging die Freiwillige Feuerwehr Plattling schließlich ihr Gründungsfest zum 150-jährigen Bestehen im Festzelt auf dem Volksfestplatz.